Wissenschaft und Forschung transparent

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Der Whistleblower Edward Snowden ist seit einem Jahr in aller Munde. Die Enthüllungen des US-Amerikaners haben vielen Menschen die Augen geöffnet, welche Schattenseiten die digitale Revolution bereithält (wie das Beitragsfoto von Jan-Peter Kasper andeutet). Diese Schattenseiten werden nicht ausgeblendet, wenn am Mittwoch (11. Juni) der „Tag der Forschung“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena veranstaltet wird.

Gerade zu diesem Thema konnte eine prominente Rednerin gewonnen werden: Dr. Constanze Kurz, die Sprecherin des „Chaos Computer Clubs“, wird über „Strategische Kontrolle der Telekommunikation – Ein Jahr Post-Snowden-Ära“ sprechen. Ihr Vortrag beginnt um 14 Uhr im Hörsaal 4 am Campus (Carl-Zeiß-Straße 3). Der Vortrag ist – wie der gesamte „Tag der Forschung“ – öffentlich, der Eintritt ist frei.

„Die digitale Gesellschaft“, so lautet das Motto für den diesjährigen „Tag der Forschung“. Damit wird das zentrale Thema des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für 2014 aufgegriffen.
„Wir sind Partner des Bundesforschungsministeriums“, sagt Alexander Strauß vom Servicezentrum Forschung und Transfer der Universität Jena. Gemeinsam mit Manuela Meyer vom Institut für Informatik bereitet Strauß den „Tag der Forschung“ maßgeblich vor, der auf Initiative des Prorektorats für Forschung und Lehre der Universität Jena wieder ins Leben gerufen wurde.

Rund um den Uni-Campus (Ernst-Abbe-Platz) wird den Gästen eine Menge geboten. So können Besucher im Hörsaal 5 ab 14.00 Uhr versuchen, einen ferngesteuerten Quadrocopter zu fliegen. Es gibt zudem die Gelegenheit, einem 3D-Drucker bei der Arbeit zuzusehen.

Ab 15.30 Uhr werden Prof. Dr. Wilhelm Rossak und Dipl.-Inf. Johannes Kretzschmar im Hörsaal 4 über Elektromobilität sprechen. Aktuell gibt es dazu bei den Informatikern der Universität Jena zwei Projekte. Doch es bleibt für die Besucher nicht bei der Theorie der E-Mobilität: Auf dem Campus stehen zwei Elektroautos bereit, die Probe gefahren werden können.
Die Grundidee des vom Bundesforschungsministerium geförderten „Tages der Forschung“ sei es, Wissenschaft und Forschung transparent zu machen, sagt Manuela Meyer. Einen Beitrag dazu wird Prof. Dr. Birgitta König-Ries liefern. Die Informatikerin erläutert ab 17.00 Uhr, weshalb Bits und Bytes gegen das Artensterben eingesetzt werden und Informatik in der Biodiversitätsforschung gebraucht wird.

Wie Verbrecher dingfest gemacht werden, ehe sie überhaupt ein Verbrechen begangen haben, erzählt der Film „Minority Report“, der ab 16.00 Uhr in den Rosensälen (Fürstengraben 27) gezeigt wird. Passend dazu können die Besucher – wie Tom Cruise im Film – einen Computer nur mit Gesten steuern. Danach wird dort ab 19.00 Uhr über den Film diskutiert. Unter dem Titel „Fakt oder Fiktion? Inwieweit sagt Minority Report etwas über unsere Gesellschaft aus?“ diskutieren Dr. Constanze Kurz vom „Chaos Computer Club“, der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Hans-Christian von Herrmann von der TU Berlin, der Soziologe Juniorprofessor Dr. Tilman Reitz und der Informatiker Prof. Dr. Joachim Giesen, beide Universität Jena. Außerdem bereichert der Frankfurter Filmemacher Felix Lenz die Runde, die von TLZ-Lokalchefin Lioba Knipping moderiert wird.

Das Programm im Internet: http://www.fmi.uni-jena.de/tdf
Der Tag der Forschung steht Besuchern offen, der Eintritt ist frei.