Dr. Werner Pidde auf Dialogtour in Ohrdruf

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Jörg Reichenbach und Dr. Werner Pidde. Foto: Bürgerbüro Waltershausen

Am 6. Februar machte die Dialogtour Station in Ohrdruf. Jeder SPD-Abgeordnete des Landtags gestaltet einen Abend in seinem Wahlkreis. Interessierte Bürger, Vertreter der Wirtschaft, Verbände und Vereine und politische Entscheidungsträger fanden den Weg in die Schlossgartenpassage und zwei Stunden Redezeit vergingen wie im Flug.

Stefanie Gerressen, Pressesprecherin der SPD-Fraktion und ehemalige Landeskorrespondentin für den MDR moderierte den Abend mit Dr. Werner Pidde. Rasch fanden Fragesteller den Weg ins Podium und nicht wenige kosteten ihre drei Minuten Redezeit aus. Unterbrochen von einem Gong hatte Pidde dann ebenfalls nur drei Minuten für seine Antwort. So gab es keine langen Monologe, Fragesteller und Antworten mussten sich auf das Wesentliche konzentrieren.

Aktuelle Thüringer Themen wie der Landeshaushalt und kommunale Finanzausgleich wurden ebenso angesprochen wie die Zukunft des Truppenübungsplatzes, der Umgang mit den Wölfen und die freiwillige Gebietsreform. Insbesondere die Ohrdrufer Innenstadtentwicklung erhitzte die Gemüter. Viele Ecken in Ohrdruf erscheinen verfallen und trostlos. Der Stadt sind die Hände gebunden, wenn privates Eigentum nicht mehr genutzt wird oder zu horrenden Preisen an Händler vermietet werden soll. Dies setzt eine Kettenreaktion in Gang: Wenn Innenstädte veröden, ziehen die Bewohner weg, Geschäfte müssen schließen, Restaurants rechnen sich nicht mehr, Kindergärten und Schulen braucht keiner mehr, dem Gewerbe fehlen die Arbeitskräfte. Aus erster Hand konnte davon Jörg Reichenbach, Betriebsleiter bei Hermes Fulfilment GmbH berichten: „Bis zu 500 neue Arbeitsplätze könnte ich schaffen, ich würde gerne erweitern. Aber die ÖPNV-Anbindung ist das Letzte, sie behindert unsere Investitionen. Erfurter Logistiker bauen bereits eigene Pendelstrecken auf.“ Wichtige Informationen für den Bürgermeisterkandidaten Stefan Schambach: „Ich habe kein Patentrezept, aber ich werde die Entwicklung der Innenstadt zur Chefsache machen.“

David Ortmann, Bürgermeister von Bad Tabarz, sieht es alles nicht so pessimistisch und zeigt anhand seiner Gemeinde auf, wie auch Ohrdruf die Wende schaffen könnte: „Aus einstigen touristischen Orten werden heute Orte mit sehr hoher Wohnqualität. Es ist wichtig, innerstädtische Brachen abzuschaffen und Menschen anzusiedeln. Senioren sollten in der Innenstadt wohnen, dort auch auf kurzen Wegen selber einkaufen können. Ansiedelungen und Einkaufsmärkte auf der grünen Wiese lassen Innenstädte veröden.“

Pidde betonte, dass es in Ohrdruf Zeit wird, den Prozess innerstädtische Verödung und schlechter Anbindung aufzuhalten: „Die Landesregierung bietet Städtebauförderung und Wohnungsbauprogramme an, das Wirtschaftsministerium und die Thüringer Tourismusgesellschaft TTG könnten bei der Vermarktung der Schloss Ehrenstein Unterstützung leisten. Solche Angebote müssen genutzt und abgefordert werden“, betont er und ergänzt abschließend: „Ich möchte die Chance hier auch nutzen, mich für Ihr Vertrauen und meine Zeit als Abgeordneter für Sie hier Wahlkreis zu bedanken. Ende 2019 geh ich nach der nächsten Wahl in Rente und ich verspreche Ihnen, dass ich bis dahin Ihr zuverlässiger Ansprechpartner bleiben werde. “

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