Gothaer FDP-Chef begrüßt Lockerungspläne von Bodo Ramelow

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Christian Döbel. Foto: "Oscar am Freitag"-TV

Der FDP-Kreisvorsitzende Christian Döbel begrüßt grundsätzlich die Pläne von Ministerpräsident Ramelow, landesweite coronabedingte Verbote nach und nach in Gebote wandeln. In einer Pressemitteilung an unsere Redaktion schreibt der Lokalpolitiker:

„Einige Parteien im Landtag trauen den Bürgern in Thüringen leider nicht zu, selbständig zu entscheiden, wie sie sich schützen vor dem Virus. Dass der Ministerpräsident den Bürgern diese Entscheidung zurückgeben will, ist begrüßenswert“, so Döbel.

Den Aufschrei einiger Bürgermeister oder Landräte kann Döbel dabei nicht nachvollziehen. „Bei einigen Kommentaren hat man das Gefühl, dass sich unsere Volksvertreter für schönes Wetter gern wählen lassen, aber wenn schwierige Entscheidungen getroffen und gegenüber den Bürgern begründet werden müssen, schreit man nach Vorschriften von oben“, kritisiert der Professor für Automatisierungstechnik. „Der Föderalismus ist etwas Wunderbares, aber die Kommunalpolitiker müssen auch Verantwortung übernehmen wollen, wenn es mal holprig wird. Dabei muss für die Bürger nachvollziehbar sein, mit welchem Ziel Entscheidungen getroffen wurden, wie es jede Führungskraft das in der Industrie auch tun muss.“ Eine mögliche generelle Entscheidungsgrundlage im Coronafall stellt Döbel online auf www.cc-online.eu zur Verfügung, bislang hat sich noch kein darauf angesprochener politischer Entscheider dazu geäußert.

Scharfe Worte findet Döbel bei der nur teilweisen Öffnung der Kindergärten und Schulen in Thüringen. „Es werden wiedermal die Schwächsten der Gesellschaft bestraft, und zwar die Familien mit Kindern! Ich habe Eltern getroffen, die geweint haben, weil ihnen die Arbeitgeber langsam die Pistole auf die Brust setzen. Das macht mich sehr traurig, aber vor allem wütend auf unsere Politiker vor Ort! Hier fehlt jegliches politische Verantwortungsgefühl!“, so Döbel, der selbst tageweise inzwischen keine Betreuung für seine Kinder mehr findet. „Das Hauptproblem sehe ich in der Angst einiger Politiker: Lieber die Zukunft Anderer opfern als die eigenen Beliebtheitswerte! Das treibt immer mehr Menschen auf die Straße.“

In seinem Vorschlag an die politischen Entscheider hat Döbel dies begründet mit den unterschiedlichen Perspektiven zur Entscheidung einer Öffnung. „Der gesundheitlichen stehen die bildungspolitische, die gesellschaftliche sowie die ökonomische Perspektive in dieser Entscheidung klar gegenüber. Wir als FDP Gotha werden in jedem Fall immer lauter, um für unsere Ideen einzutreten“, versichert der promovierte Ingenieur. „Aber auch die
Ermächtigung der Exekutive über Monate hinweg muss unbedingt überprüft werden, weil es etwa dem Landratsamt im gesamten Kreis Gotha nicht gelungen ist, innerhalb von Monaten einen geeigneten Raum für eine Kreistagssitzung zu identifizieren.“

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