Grabmale mit Unterstützung durch Spenden Gothaer Gästeführer saniert

1
1138
Friedhöfe sind Orte des stillen Gedenkens. Symbolbild: Mali Maeder/Pexels

Auf dem Gothaer Hauptfriedhof befinden sich viele Grabstätten von Bürgerinnen und Bürgern, die sich um die Stadt Gotha Verdienste erworben haben oder Persönlichkeiten der Zeitgeschichte sind. Die Grabstätten werden von der Stadt Gotha unterhalten und dauerhaft erhalten. Viele der beeindruckenden Grabdenkmale benötigen eine Sanierung, um das Werk der verdienstvollen Bürgerinnen und Bürger, eng verbunden mit der Geschichte und dem Stadtbild der Stadt Gotha, gegenwärtigen und künftigen Generationen zu vermitteln und zu erhalten.

In diesem Jahr spendeten der Gästeführer Hans Ulrich Zwetz für die Restaurierung der Grabmale von Eva Knapp und Karl Kohlstock und der Gästeführer Uwe Adam für die Sanierung und Wiederaufstellung des Grabmals von Heinrich Kunreuther.

Eva Knapp war ein Arbeiterkind, welches wegen fehlender finanzieller Mittel für eine ausreichende medizinische Behandlung am 31. Juli 1930 schon im Alter von sieben Jahren an Tuberkolose starb. Die Lebensgeschichte von Eva Knapp gilt als Mahnung, dass sich ein solches Schicksal nicht wiederhole.

Karl Kohlstock war Schuldirektor, Lehrer und Heimatforscher. Er wurde in Gotha zum Direktor der Reyherschule berufen, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1929 wirkte. Als Freund der Jugend genoss er bei seinen Schülern hohes Ansehen, weil er Zeit, Mühe und auch Geld opferte, um diesen die Schönheiten der Heimat zu erschließen. Neben seinem Lehrerberuf leistete Kohlstock der Allgemeinheit als erfolgreicher Heimatforscher wertvolle Dienste. Besonders hervorzuheben sind dabei seine Verdienste um die Begründung und den Aufbau des Heimatmuseums auf Schloss Friedenstein. Die von ihm herausgegebenen 30 Wanderheftchen „Entdeckungsreisen in der Heimat” bieten auch heute noch in konzentrierter und verständlicher Form jedem heimatinteressierten Leser reichlich heimatkundliches Wissen. Karl Kohlstock starb am 26. Juni 1935.

Dr. Heinrich Kunreuther war Rechtsanwalt und Notar. Er vertrat auch die herzogliche Familie in Rechtsfragen jeder Art und führte die Titel „Geheimer Hofrat” und „Justizrat”. Er starb am 4. Dezember 1925 und auf dem Hauptfriedhof bestattet. Seine Witwe Anna Kunreuther wurde am 19. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 18. Februar 1943 verstarb. Seine Tochter Marie-Luise wurde im März 1944 denunziert und verhaftet, blieb mehrere Monate im Gothaer Gefängnis inhaftiert und wurde im Sommer 1944 nach Auschwitz deportiert. Dort starb sie Ende 1944. Vor dem Wohnhaus in der Friedrichstraße erinnern zwei Stolpersteine an die beiden Frauen.

Das Gartenamt der Stadtverwaltung freut sich über jede Spende zugunsten erhaltenswerter Grabmale. Spenden können auf das folgende Konto der Stadtverwaltung Gotha eingezahlt werden.

Kreissparkasse Gotha
IBAN: DE91 8205 2020 0750 1001 50
Verwendungszweck: VW 248 Erhaltenswerte Grabstätten

Fliesenstudio Arnold

1 KOMMENTAR

  1. Ich finde es sehr schön wenn jemand sich um so etwas kümmert.
    Beim alten Jugendklub unterhalb der Karl Schwarz Straße ist auch ein Denkmal was sehr Stiefmütterlich behandelt wird.
    Wenn man da nicht über Stock und Stein läuft findet man es nicht und einen Wegweiser gibt es dazu auch nicht.

    Könnte man sich vielleicht mal auch drum kümmern.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT