Holzlagerplatz zwischen Ohrdruf und Schwabhausen wird reaktiviert

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Kyrill-Sturmholzlager bei Ohrdruf 2007: Fichtenstämme, soweit das Auge reicht. Das von ThüringenForst neu geplante Borkenkäferholzlager soll dreimal so viel fassen Foto: Dr. Horst Sproßmann.

Gotha. Der ThüringenForst richtet wieder Holz-Großlagerplätze ein. Einer davon lebt zwischen Ohrdruf und Schwabhausen wieder auf. Bereits nach dem Sturm Kyrill waren hier knapp 130.000 Festmeter Holz gelagert worden. Holz, soweit das Auge reicht…

Nun wird der Platz für eine noch deutlich größere Holzmenge vorsorglich wieder reaktiviert. „Wir wollen vorbereitet sein, auf das, was uns ins Haus steht“, sagt Dr. Gerhard Struck zur enormen Bedrohung der Thüringer Wälder durch die Borkenkäfer.

Struck ist Leiter des Forstamts Finsterbergen, in dessen Zuständigkeit der Betrieb des Platzes laufen wird. „Wir brauchen den Platz vor allem aus drei Gründen“ sagt er: „Erstens: Da der Holzmarkt die großen Holzmengen nicht aufnehmen kann,  müssten wir diese im Wald lagern. Hier ist oft zu wenig Platz, damit der Sanierungsfortschritt nicht ins Stocken gerät. Zweitens: Der beste Schutz der Waldbestände, ist es, wenn verhindert wird, dass junge Borkenkäfer aus dem befallenen und gefällten Holz wieder ausfliegen und sich auf intakte Bestände ausbreiten. Schnelle Abfuhr und die Lagerung weitab von Fichtenwäldern ist dazu ein probates Mittel. Drittens schließlich setzen wir dadurch weniger Pflanzenschutzmittel im Wald ein“.

Zur Wiederaufnahme des Betriebs mussten viele Absprachen, Verträge und Genehmigungen vorbereitet und umgesetzt werden. So waren die Bundeswehr, der Betreiber des Moto-Cross-Geländes und das Landratsamt von Anfang an eingebunden.

Mit Landrat Onno Eckert wurde eine Verlegung des Radwegs geplant, die sowohl vom Grundstückseigner als auch von den umliegenden Gemeinden positiv aufgenommen wurde. Radfahrer werden daher künftig am östlichen Rand – landschaftlich deutlich schöner als an der B247 – am Moto-Cross Gelände vorbeigeführt.

Sylke Niebur, 1. Beigeordnete im Landkreis, hatte die notwendigen Genehmigungen etc. eingeholt bzw. erwirkt. Sie freut sich über so viel Verständnis der Akteure: „Bei dem, was uns die Forstexperten prognostizieren, müssen wir an einem Strang ziehen. Der Wald ist für uns im Landkreis ein wertvolles Gut für die Umwelt, das Klima, für die Wirtschaft aber auch für den Tourismus“. Und ein Baustein für die Erhaltung dieses Gutes ist der Lagerplatz bei Schwabhausen.

Ab der nächsten Woche wird der Maschinenbetrieb von ThüringenForst mit der Platzvorbereitung beginnen. Holz – auch von privaten und kommunalen Waldbesitzern – kann dann voraussichtlich ab August angeliefert werden.

Die Ein- und Ausfahrt von der B 247 wird wie schon 2007 über eine Ampelanlage geregelt.

Für eine Übergangsphase bis zur Fertigstellung des neuen Radweges werden die Radfahrer um Verständnis und besondere Obacht gebeten.

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