Radsport: Corona-Krise führt zur Absage der Thüringen Ladies Tour

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Die Absageflut im Sport – von Olympischen Sommerspielen in Tokio bis zum berühmten Tennisturnier in Wimbledon – hat nun die 33. Auflage der LOTTO Thüringen Ladies Tour erreicht. Nachdem der Weltradsportverband UCI die Austragung aller Rennen bis zum 1. Juni ausgesetzt hat, kann auch die bedeutendste deutsche Rundfahrt für die Frauen nicht stattfinden. Geplant war die hochkarätig besetzte Veranstaltung über sechs Etappen vom 26. bis 31. Mai. Darauf verwies die T.RF Thüringer Sportmarketing GmbH als Veranstalter heute morgen in einer E-Mail.

„Als im März die ersten Veranstaltungen abgesagt wurden, war ich geschockt. Trotzdem hatte ich mit meinem Team ein kleines Fünkchen der Hoffnung, dass die Corona-Krise schnell überstanden ist“, sagt Rundfahrtchefin Vera Hohlfeld (Foto). Geplant war der Auftakt in Schmölln, das große Finale sollte in Dörtendorf ausgetragen werden. Als weitere Etappenstädte standen Gera, Schleiz, Gotha und Weimar zur Verfügung. Ob die Rundfahrt nur verschoben ist oder sie erst im kommenden Jahr eine Fortsetzung findet, steht noch nicht fest. Bei der Neuauflage seien die sechs Austragungsorte wieder der erste Ansprechpartner, sagt Hohlfeld.

Die 1986 als Etappenfahrt für Frauen in Zeulenroda aus der Taufe gehobene Veranstaltung muss zum zweiten Mal in ihrer Geschichte abgesagt werden. Wegen der turbulenten Wendezeit fiel das Rennen in den Jahren 1990 und 1991 komplett aus. Seitdem hat sich die Tour zu den führenden Frauen-Rundfahrten weltweit entwickelt und war von der UCI für diese Saison in die neugeschaffene ProSerie direkt unterhalb der WorldTour hochgestuft worden.

Noch kurz vor der Verschiebung der Olympischen Spiele um ein Jahr ging bei der ausrichtenden T.RF Thüringer Sportmarketing GmbH eine Bewerbung ein. Insgesamt hatten sich 40 Teams um einen Startplatz für das Feld der 17 Mannschaften bemüht. Das waren so viele wie noch nie. Nun aber müssen die Organisatoren alle Hebel in Bewegung setzen, um nach der Tour-Absage die Corona-Krise wirtschaftlich zu überstehen.

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