Sanierungsvorarbeiten auf Schloss Friedenstein: Schadenskartierungen im Westflügel

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Roland Sommer von der Firma ProDenkmal untersucht Risse in den Decken von Schloss Friedenstein, Foto: Sandra Seeber.

Auf Schloss Friedenstein in Gotha laufen mit Hochdruck die Vorarbeiten für die erste große Teilmaßnahme der 60-Millionen-Euro-Sanierung. Der Westflügel wird auf die bevorstehende Dachsanierung vorbereitet.

Im Dachgeschoss sind die Einbauten aus dem 20. Jahrhundert bereits entfernt, ebenso Ablagerungen gesundheitsschädlicher Holzschutzmittel. Parallel wurde mit den Planungen begonnen. Nun müssen die unter dem Dachgeschoss gelegenen Prunkräume aus der Zeit ab 1800 geschützt werden. Vor allem die mit Stuck und Malereien versehenen Decken bedürfen einer intensiven Überwachung, und es werden Abstützungen nötig sein. Um das vorzubereiten, sind Restauratoren in dieser Woche in den Räumen unterwegs und untersuchen die Decken. Die Erfassung und exakte Kartierung bereits vorhandener Schäden dient einerseits als Grundlage für die Beobachtung eventueller Veränderungen bei der Sanierung, andererseits aber auch schon als Ausgangspunkt für die Planung der anschließenden konservatorischen Arbeiten. Die intensive Nutzung des Dachgeschosses im 20. Jahrhundert hat – beschleunigt durch Schädlinge und den Echten Hausschwamm – die Baukonstruktion geschwächt und dadurch auch erhebliche Schäden an den Raumkunstwerken verursacht. Beides soll nun behoben werden.

Die Arbeiten am Westflügel, zu denen auch der Einbau eines neuen Treppenhauses mit Aufzug und der Ausbau des ersten Obergeschosses sowie von Teilen des anschließenden Westturms für die museale Nutzung gehören, bilden den ersten Abschnitt der umfangreichen Sanierung von Schloss Friedenstein. Jeweils zur Hälfte stellen Bund und Land innerhalb von 15 Jahren 60 Millionen Euro zur Verfügung. Damit kann die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten den bestehenden Sanierungsstau an dem 350 Jahre alten Schloss, den Orangeriegebäuden und den Gartenanlagen aufholen.

 

 

 

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