Schultheatertage beim art der stadt

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Schultheatertage Mühlhausen 2017. Foto: Michael Neue

Zum 26. Mal werden die RSTT, die Regionalen Schultheatertage, veranstaltet. In diesem Jahr werden sie am kommenden Mittwoch, dem 11. April, vom art der stadt e.V. in den Räumen des Kulturhauses ausgerichtet. Vier Schultheatergruppen haben sich angemeldet. Von 9.00 bis 17.00 Uhr kann man die Aufführungen erleben und über das Gesehene sprechen und sich austauschen. Der Eintritt ist frei und für jedermann. Gefördert wird die Veranstaltung über die LAG Spiel und Theater e.V. und vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.

Gezeigt werden kleinere Stückauszüge, Szenen, Probenstände und Werkstattpräsentationen aus der aktuellen Theaterarbeit. Der Erfahrungsaustausch zwischen den Schülerinnen und Schülern ist den Veranstaltern sehr wichtig.

Doch hinter den Kulissen gibt es zu dieser Veranstaltung viele bildungspolitische Fragen. Von ursprünglich zwei geplanten Tagen ist dem Theatertreffen nur noch ein einziger geblieben. Zugesagt haben nur noch vier Klassen. Katharina Vötter vom art der stadt e.V. hat dazu kritische Anmerkungen: “Die regionalen Schultheatertage der Landkreise Gotha und Unstrut-Hainich schrumpfen. Macht das Schule, dass wir immer weniger werden? Ist das Theater, was immer weniger gespielt wird? Ja! Nein! Vielleicht? Wir wissen es nicht. Was wir aber wissen ist, dass mitunter in Schulen mit viel Freude und Hingebung Theater gespielt wird! Und wir suchen den Austausch dessen, was sich da abspielt. Wir suchen das Miteinander und das gemeinsame Entwickeln! Wir trotzen den wenigen Anmeldungen! Wir trotzen den wenigen Geldern, die uns zur Verfügung stehen! Wir trotzen den wenigen Stunden, die wir den Lehrplänen abringen!”

“Macht das Schule?” ist also eine zweideutige Frage. Auf jeden Fall steckt in ihr auch eine Warnung an die Bildungsverantwortlichen, den musischen Fächern nicht immer weniger Raum zu geben. Schließlich geht es beim Theaterspielen nicht nur darum, ein Stück zu proben und aufzuführen, sondern um einen sozialen Prozess. Junge Menschen lernen dabei, sich mit anderen auseinanderzusetzen, sich für eigene Ideen zu engagieren, Kompromisse auszuhandeln, Ansprüche und Erwartungen zu erkennen und die eigene Bereitschaft zu erkunden, sich für etwas einzusetzen, Mühen auf sich zu nehmen und am Ende vielleicht auch erfolge zu spüren, also Bestätigung und Anerkennung. Für eine Gesellschaft im Umbruch sind das elementare Erfahrungen.

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