Videoüberwachung im Schlosspark kommt

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...nicht das erste Mal ein Anblick am Merkur-Tempel, der entsetzt. Fotos: privat

Gotha (red/ra, 31. Mai). Nicht das erste Mal sah es dieser Tage am Merkur-Tempel im   Schlosspark Gotha so aus.

Eine „Oscar am Freitag“-Leserin zeigte sich erschüttert und sandte uns diese Fotos zu. „Eine Schande für Gotha und den schönen Park“ sei dies. Sie meinte, eine Videoüberwachung und mehr Präsenz der Polizei dort wäre wohl angebracht.

Wir haben uns an die Eigentümerin des Parks, die in Rudolstadt ansässige „Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten“ gewandt.

Zudem bekamen auch die Polizei und die Stadt Gotha die Bitte um Auskunft. Dies nicht zuletzt wegen der wiederholten Zerstörungsorgien u. a. am Nahverkehrsterminal, dem Bahnhofsvorplatz und dem Bahnhof selbst.

Gothas OB Knut Kreuch stellte dazu fest, dass es im gesamten Stadtgebiet zunehmend Vandalismus und wilde Müllentsorgung gebe. Dies gehen von jenen aus, „die mit sich nichts Besseres anzufangen wissen und die die Schönheit unserer Parkanlagen und der Anpflanzungen nicht schätzen.“ Ursächlich sei dies eine Erziehungsfrage oder der Mangel an Bildung. Dies beschäftige die Stadt seit vielen Jahren. „Für die MitarbeiterInnen der Parkverwaltung ist das eine permanente Beleidigung ihrer wertvollen Arbeit. Insofern würde ich eine Videoüberwachung begrüßen“, schloss Kreuch.

Schlechtes Gewissen alarmierte Polizei
Offenkundig schlug zweien der Truppe, die am Tempel gewütet hatten, dann doch das Gewissen. Sie sammelten jedenfalls tags darauf den Müll zusammen. Ihr Versuch, den dann zu verbrennen, bemerkte eine Frau, die die Polizei alarmierte.
Die rückte aus, erwischte das Duo auf „heißer“ Tat und unterband deren Tun. Das Feuer wurde gelöscht und die 29 und 42 Jahre alten Männer kassierten einen Platzverweis für den Schlosspark und eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, die an die Stadt Gotha übermittelt wurde.
Diese Geschichte fand auch Einzug in den täglichen Polizeibericht (wir berichteten).
Laut Polizeikommissarin Josefine du Maire, der Sachbearbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit der Landespolizeiinspektion (LPI) Gotha, werde „in unregelmäßigen Abständen“ auch der Schlosspark bei Streifenfahrten kontrolliert. Grundsätzlich stehe die LPI aber einer Videoüberwachung offen gegenüber, „sofern dies rechtlich möglich“ sei; also mit der Datenschutzgrundverordnung und den Rechten der Eigentümerin vereinbar sein.

„Videoüberwachung kommt“
Der – der „Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten“ – sei das Problem bewusst, erklärte Direktorin Dr. Doris Fischer. Sie kündigte an, dass es bald Videoüberwachung geben werde. Sie setze darüber hinaus auf Aufklärung: „Der Merkur-Tempel ist ein elementarer Bestandteil des Englischen Garten als eines der herausragenden Gartendenkmale Mitteldeutschlands. Für die Wirkung des Ensembles ist es elementar, dass er frei und ungeschützt nahe dem Seeufer steht. Ihn zu umzäunen oder auf andere Weise unzugänglich zu machen, wäre ein schwerwiegender Eingriff in das Gartendenkmal. Als letztes Mittel müssen wir uns aber auch das vorbehalten, wenn die Schädigungen und Verunreinigungen weiter anhalten. Dann haben alle Parkbesucher den Nachteil zu erdulden, den einige unbelehrbar Rücksichtslose zu verantworten haben.“

P. S. …nun geht natürlich „Oscars“ nächste Anfrage wieder an die Stadt Gotha: OB Kreuch sprach sich ja schließlich grundsätzlich für Videoüberwachung aus. Öffentliche Orte und Plätze in der Residenzstadt, die regelmäßig verwüstet werden, gibt es ja zur Genüge. Leider…

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