Warum Brasilianer Böhlener Dialekt sprechen

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Am 5. April ab 20 Uhr gibt es im S’Limerick am Buttermarkt die Premiere des Films „Bei den Kaffeepflückern in Brasilien“, der die Geschichte von zwangsausgesiedelten Leinewebern aufarbeitet.

Diese heikle und dramatische „Brasiliensache“, über die lange nicht gesprochen wurde, steht im Mittelpunkt des 70-minütigen Dokumentarfilmes von Regisseur Gerald Backhaus.

Er besuchte im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina die Nachfahren der 1852 vertriebenen Thüringer Leineweber. Deren Vorfahren galten in ihrem Heimatort Böhlen im Thüringer Wald als Ausgestoßene.

Bis heute sprechen die Älteren der „Kaffeepflücker“-Nachfahren, die später zu Siedlern wurden, den Böhlener Dialekt, der in Brasilien als „Kaffeepflückerisch“ bezeichnet wird. Doch vergaßen sie über die Jahrzehnte die eigene Herkunft. Sie wussten zwar um ihre Abstammung aus Deutschland, aber nicht, von wo genau.

Die beiden Böhlener Geschichtsforscher Dieter Lange und Hans-Günter Schneider haben diese Sache seit den 1990er-Jahren erforscht. Ende 2019 reisten sie zusammen mit Filmregisseur Gerald Backhaus – bekannt durch die zwei Dokumentarfilme „Thüringen, Deine Sprache“ über Dialekte und Mundarten in Thüringen – erneut nach Brasilien. Dabei entstand der Dokumentarfilm „Bei den Kaffeepflückern in Brasilien“ (siehe Video-Trailer).

H&H Makler

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