Das 1882 als erste Freilandanlage Deutschlands durch den Schuldirektor Jakob Schäffer gegründete 1,3 ha große Aquarium am Gothaer Riedweg wurde saniert
Gotha. (red, 21. Juni). Ursprünglich als Standort für den Aquarianerverein errichtet, änderte sich die Nutzung nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach. Heute ist das Feuchtgebiet, das durch die Königsbrunnen-Quelle gespeist wird, ein Biotop mit naturnahen Feuchtwiesen und Teichen. Der Königsbrunnen-Graben tritt an der südwestlichen Ecke des Aquariums in das Gelände ein und verzweigt sich anschließend in verschiedene Abschlagsgräben, die den Schäfer-, den Röhren- und den Kleeblattteich mit Wasser füllen. Die Regulierung erfolgt über Verteiler- und Mönchbauwerke.
Um das Aquarium wieder für die Bevölkerung erlebbar zu machen, wurde bereits seitens der Stadt Gotha 2018 begonnen für die Instandsetzung des historischen Aquariums Fördermittel zu akquirieren.
Hierbei wurde die Stadt Gotha durch den Vorsitzenden des NABU-Kreisverbandes Gotha, Ronald Bellstedt, tatkräftig unterstützt.
Das Projekt wurde über das Förderprogramm „Förderung von Vorhaben zur Entwicklung von Natur und Landschaft“ (ENL) des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz aus ELER- und Landesmitteln des Freistaates Thüringen zur Förderung angemeldet.
Im April 2021 wurde der Antrag seitens des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz positiv beschieden, sodass im Anschluss die Umsetzung des Projektes „Wiederherstellung des historischen „Aquariums“ am Riedweg in Gotha als Biotopkomplex mit naturnahen Gewässern und Feuchtwiesen“ begonnen werden konnte.
Ziel war es, den Naturraum des Feuchtgebietes wieder als wertvolles Habitat für gewässertypische Flora und Fauna zu ertüchtigen und somit einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz zu leisten. Der Standort des historischen „Aquariums“ soll wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken und so an die lange traditionsreiche Geschichte der Aquaristik erinnern. Neben dem Verweilen im Grünen wird ein wertvoller Beitrag zur Umweltbildung, zur positiven Wahrnehmung sowohl der blauen als auch der grünen Infrastruktur geleistet.
Das Vorhaben zur Wiederherstellung des „Aquariums“ beinhaltete u. a. die wasserbauliche Instandsetzung der wasserregulierenden Bauwerke, eine Neuprofilierung der Zulaufgräben und die partielle Entschlammung der Teiche nebst Böschungs- und Sohlensicherungen. Weiterhin wurde die Ertüchtigung der wassergebundenen Wegedecke einschließlich Optimierung der Wegeführung umgesetzt. Die Bauarbeiten wurden im Zeitraum von Anfang September bis Ende November 2022 durchgeführt.
Das Projekt wurde planungsseitig durch das Ingenieurbüro Krausser Ingenieure aus Ohrdruf betreut. Die Umsetzung der baulichen Maßnahmen wurden durch die Firma Wasser-, Tief- und Straßenbau Sünna GmbH aus Bad Salzungen umgesetzt. Insgesamt investierte die Stadt Gotha 85.000 Euro, wovon 90 % durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz gefördert wurden.
