Vor den eigenen Fans die Play-Offs sichern

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David Hicks will nach seiner abgelaufenen Sperre gegen die Baunach Young Pikes wieder voll angreifen. Foto: Karim El Boujdaini

Am morigen Samstag treffen die Oettinger Rockets auf die Talente der Baunach Young Pikes. Die Partie gegen das Bamberger Farm-Team beginnt um 19 Uhr in der Messe Erfurt. Doch schon zuvor wird dort einiges geboten.

So spielt ab 15 Uhr der BC Erfurt in der 2. Regionalliga gegen die zweite Mannschaft der Oettinger Rockets. Diese haben bisher jedes Spiel gewonnen und stehen bereits als Aufsteiger fest. Jedoch will sich Head Coach Florian Gut keine Blöße geben: „Wir wollen weiterhin alle Spiele mit der notwendigen Ernsthaftigkeit angehen und unsere eigenen Ansprüche erfüllen. Die Mannschaft wird auch in den nächsten Spielen gefordert sein.“ Für den Kooperationspartner BCE geht es hingegen um den Klassenerhalt.

Wer befürchtet, solch ein Tag könne für Kinder zu langweilig werden, hat weit gefehlt. Die Oettinger Rockets veranstalten nämlich gemeinsam mit dem Mitteldeutschen Basketball Club die „kinder+Sport Basketball Academy“. Daran können Kinder im Alter zwischen 7 und 15 Jahren teilnehmen. Von 13 bis 18 Uhr sind die Stationen Werfen, Dribbeln und Passen in der Messe Erfurt aufgebaut. Vielleicht sind da schon einige Talente von übermorgen dabei. Wer sich unter www.kinderplussport.de anmeldet, hat zumindest die Chance auf eines von sechs Academy-Trikots.

Auf der Suche nach Talenten wird auch Nikola Koprivica sein. Er ist sogenannter European Scout des NBA-Teams Minnesota Timberwolves. Koprivica wird sich am Sonntag den Bundesliga-Kracher Bamberg gegen Ulm ansehen und eben zuvor die Raketen gegen die jungen Hechte (engl. pikes) aus Baunach.

Die Achse Bamberg – Baunach – Messehölle kennen auch zwei weitere Anwesende: Ivan Pavic, Head Coach der Rockets, sowie Wolfgang Heyder, Leiter Sport und Geschäftsentwicklung, haben oberfränkische Vergangenheit. Pavic als Spieler in Bamberg und Trainer in Baunach, Heyder als Manager in Bamberg und ebenfalls als Trainier in Baunach. „Insgesamt ging das bestimmt zehn Jahre. Das begann Anfang der 1990er Jahre und dann war es später noch mal so weit“, so Heyder. Teilweise arbeitete er für den derzeit erfolgreichsten deutschen Basketball-Klub Brose Bamberg und für dessen Farm-Team Baunach parallel. So verwundert es nicht, dass Heyder auch die große deutsche Center-Hoffnung nach Baunach holte: Leon Kratzer.

Ob er und sein slowenisches Pendant auf der Spielmacher-Position Aleksej Nikolic gegen die Rockets an den Start gehen, ist noch unklar. Nicht selten helfen die beiden bei den ganz Großen von Brose Bamberg aus. Für Wolfgang Heyder wird es jedenfalls kein Spiel wie jedes andere sein, „doch das versuche ich auszublenden“.

Auch Ivan Pavic steht der Brisanz sachlich gegenüber: „Ich will nicht sagen, es ist etwas Besonderes, aber es hat natürlich einen Beigeschmack. Das blende ich in dieser Situation jedoch aus. Ich bereite die Spieler auf den Gegner vor und sehe das ganz nüchtern.“

Nach einer nicht zufriedenstellenden Saison soll am Samstag mindestens das Minimalziel Play-Offs eingesackt werden. Es ist sehr unwahrscheinlich, aber Hamburg könnte den Raketen da noch gefährlich werden. Ein Sieg gegen Baunach ließe alle Spekulanten verstummen. Die Oberfranken hingegen spielen gegen den Abstieg. Ein Ticket in die ProB ist noch zu lösen. Drei Mannschaften könnten es bekommen, wollen es natürlich nicht. Von ihnen haben die Baunacher die besten Karten in der Hand. Mit einem Sieg ihrerseits spielen die jungen Talente in der kommenden Saison definitiv in der 2. Basketball-Bundesliga ProA.

Für beide Mannschaften ist diese vorletzte Partie der regulären Saison also extrem wichtig für die nahe beziehungsweise fernere Zukunft. Gleichzeitig ist es das letzte Heimspiel vor den potenziellen Play-Offs. In der kommenden Woche treten die Raketen bei den ebenfalls abstiegsgefährdeten Essenern an. Dann hoffen selbst die Baunacher auf einen Rockets-Sieg. Am Samstag ab 19 Uhr dürfte das noch anders aussehen.

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