„Frau Burghauptmann“ ab 2021 auf der Wartburg

0
2020
Die Wartburg im Dezember 2019. Foto: Rainer Aschenbrenner
Dr. Franziska Nentwig. Foto: F. Peters

Erfurt/Gotha (red/TSK, 28. Dezember). Dr. Franziska Nentwig, Geschäftsführerin des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. in Berlin, tritt im kommenden Jahr die Nachfolge von Burghauptmann Günter Schuchardt an der Spitze der Wartburg-Stiftung an.

Der Stiftungsrat der Wartburg-Stiftung hat sie auf Vorschlag einer Auswahlkommission kürzlich einstimmig als neue „Frau Burghauptmann“ für die Leitung des UNESCO-Weltkulturerbes Wartburg berufen. Die gebürtige Dresdnerin folgt damit auf Schuchardt, der sich im Sommer nach über 25 Jahren als Burghauptmann in den Ruhestand verabschiedet.

Der Stiftungsratsvorsitzende Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Chef der Thüringer Staatskanzlei und Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, erklärt: „Franziska Nentwig ist eine hervorragende Wahl und die richtige Person für diese Aufgabe. Ich bin überzeugt, dass sie der Wartburg viele neue Impulse geben und diese von ihren vielseitigen Kenntnissen und ihrer Leitungserfahrung in öffentlichen und privaten Kulturinstitutionen profitieren wird. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihr.“

Dr. Franziska Nentwig ist seit 2015 Geschäftsführerin des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im Bund der Deutschen Industrie in Berlin. Der Kulturkreis fördert junge zeitgenössische Künstler und thematisiert unternehmerische Kulturförderung. Als bundesweites unabhängiges Netzwerk vereint er ca. 400 kulturell engagierte Unternehmen, Wirtschaftsverbände, unternehmensnahe Stiftungen und Unternehmerpersönlichkeiten.

Zuvor war sie mehr als neun Jahre als Generaldirektorin und Alleinvorstand der Stiftung Stadtmuseum Berlin tätig. Die Stiftung ist einer der größten stadt- und kulturhistorisch arbeitenden Museumskomplexe in Deutschland und fungiert als Landesmuseum für Kultur und Geschichte Berlins.

Nentwig kennt den Freistaat Thüringen bereits aus ihrer Arbeit als Direktorin des Eisenacher Bachhauses, dem Museum am Geburtsort von Johann Sebastian Bach, das sie von 2002 bis 2005 leitete.

Die 54-Jährige gilt als erfahrene Persönlichkeit und Verhandlungsführerin in Kultur- und Wirtschaftsinstitutionen in öffentlicher und privater Trägerschaft mit Verantwortung für die inhaltliche und wirtschaftliche Profilierung und Weiterentwicklung der jeweiligen Einrichtung.

Dr. Franziska Nentwig studierte an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden und promovierte im Fach Musikgeschichte an der Technischen Universität in Dresden. Bis 1991 arbeitete sie als Diplom-Musikpädagogin und wechselte anschließend bis 2001 als Vorstandsreferentin an das Deutsche-Hygiene-Museum in Dresden.

Nentwig ist Mitglied im Stiftungsbeirat der Kulturstiftung des Bundes sowie diverser anderer Gremien und war in früheren Funktionen unter anderem Vizepräsidentin von ICOM Deutschland (International Council of Museums Germany) und Vorstandsmitglied im Landesverband der Museen zu Berlin.

Die Wartburg-Stiftung
Die Wartburg-Stiftung ist eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Eisenach. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung im Jahr 1922 die Aufgabe, die Wartburg und ihre Kunstschätze in würdiger Form als Kulturstätte von internationalem Rang und Denkmal der deutschen Geschichte zu erhalten und der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Die UNESCO verlieh der Wartburg 1999 den Titel als Welterbestätte. Die Stiftung hat 38 Beschäftigte und verwaltet einen Etat von rund 9 Millionen Euro im Jahr.

 

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT