Schlammfluten wälzten sich durch Gierstädt

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Landkreis (red, 6. Juni). Die Sonntagsruhe in Gierstädt war gegen 8 Uhr vorbei. Da schossen braune Fluten aus dem Wald oberhalb in die Straßen und Gassen des Ortes.
Zwar war sehr schnell die Ortsfeuerwehr alarmiert und ausgerückt, wie Ortsbrandmeister Leslie Unbehau dem „Oscar am Freitag“-TV-Team berichtete. Aber auch für den erfahrenen Feuerwehrmann war das, was da an Wassermassen kam, überraschend.
Deshalb wurde Verstärkung geordert. Rund 90 Einsatzkräfte aus zehn Wehren hatten alle Hände – und vor allem Pumpen – voll zu tun, bekamen allerdings auch von vielen Anwohnern Unterstützung. Nachbarschaftshilfe leisteten auch jene, die schadlos die Flut überstanden hatten.
Gegen 13 Uhr waren dann die meisten der vollgelaufenen Keller rings um die „Kleine Hecke“ hinterm Gasthof „Zum Lamm“ und auch die anderen betroffenen Straßen und Gassen wieder frei. Trotzdem ergossen sich noch Wassermassen aus dem Wald. Ortsteilbürgermeister Ulf Henniger vermutete, dass die Abflussgräben neben den Waldwegen auch wegen der jüngsten Einsätze schwerer Technik in den Wäldern ihren Job nicht haben machen können (mehr dazu im Video).

Unwetter seit Freitag
Im Landkreis hatten die starken Niederschläge schon am Freitag ab 17 Uhr zu zehn Regen- und Hochwassereinsätze in Bad Tabarz, Schnepfenthal, Friedrichroda, Finsterbergen, Ernstroda, Gospiteroda, Großrettbach, Günthersleben, Wandersleben und Ingersleben geführt, wie das Landratsamt mitteilte.
Das toppte der Samstag mit 37 Einsätzen, wobei es allein in Friedrichroda und Waltershausen jeweils vier davon gab. Weitere waren in Mechterstädt, auf der A 4 an der Anschlussstelle Boxberg bei einem Unfall und in Herrenhofs Hirzbergsiedlung nötig.
Heute nun waren es laut Landratsamt bis 12 Uhr bereits weitere 13 Alarme, wobei Gierstädt die meisten Kräfte und die am längsten band. Zudem waren die Einsatzkräfte in Gamstädt, Dachwig, Großrettbach, Neudietendorf, Waltershausen und Gotha gefordert.

H&H Makler

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