Arbeitslosigkeit stieg nur leicht an

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Die Agentur für Arbeit Gotha bilanziert den Monat Dezember. Screenshot: OaF

Gotha (red/mg, 5. Januar). Im Dezember blieb die Arbeitslosigkeit im Bereich der Agentur für Arbeit Gotha nahezu unverändert. So stieg die Zahl der Arbeitslosen nur gering an. „Die Unternehmen der Region nutzen die Kurzarbeit zur Sicherung der Beschäftigten. Ich bin den Firmen dafür sehr dankbar. Ohne die große Inanspruchnahme der Kurzarbeit würden wir heute ganz andere Zahlen auf dem Arbeitsmarkt sehen. So zeigt sich aber ein saisonal übliches Bild, trotz des verschärften Lockdowns. Im Januar rechnen wir mit einem jahreszeitlich üblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit, da zum Jahresende befristete Arbeitsverträge auslaufen bzw. Kündigungen wirksam werden“, sagte Ina Benad, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha.

Die Zahl der neugemeldeten Stellen sank im Dezember, da Handel, Gastronomie aber auch andere Bereiche durch den Lockdown kein zusätzliches Personal für das Weihnachtsgeschäft benötigten. „Große Unsicherheiten herrschen in vielen Branchen. Das zeigt sich auch darin, dass wir in der Zeitarbeit fast genauso viele freie Stellen haben, wie vor einem Jahr. Firmen bedienen sich auf Grund der Unsicherheiten verstärkt der Zeitarbeit. Auch in anderen Branchen zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich. Während wir im Gesundheits- und Sozialwesen mehr freie Stellen haben als im Vorjahr, so liegen wir im Handel und im Logistikbereich deutlich unter dem Vorjahresniveau“, so Ina Benad.

Vorsichtig optimistisch schaut Ina Benad in die Zukunft: „Mit den nun begonnenen Impfungen steigt die Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität. Noch ist es ein weiter Weg bis dahin, aber Licht ist am Ende des Tunnels zu sehen. Die Kurzarbeit wird auch in den kommenden Monaten ein wichtiger Beitrag zum Erhalt von Arbeitsplätzen sein. Insolvenzen sind bislang nicht eingetreten. Ich hoffe, dass wir diese Krise weiterhin gut meistern und das es bald zu Lockerungen kommen kann. Diese Zukunftsperspektive ist für viele Betriebe enorm wichtig.“

Die Unternehmen nutzen weiterhin die Kurzarbeit, um den Erhalt der Arbeitsplätze zu sichern. Für 46 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis Gotha und im Unstrut-Hainich-Kreis wurde seit März Kurzarbeit angezeigt. Im Dezember wurden von 178 Unternehmen für 1.208 Beschäftigte Kurzarbeit neu bzw. erneut angezeigt.

Arbeitslosigkeit deutlich über dem Vorjahr
Im Dezember waren 8.065 Menschen im Agenturbezirk Gotha arbeitslos gemeldet. Das waren 50 mehr als im Vormonat, aber 873 mehr als im Vorjahr. Damit lag die Zahl der Arbeitslosen 12,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote lag im Agenturbezirk bei 6,3 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.

Im Landkreis Gotha stieg die Arbeitslosenquote leicht an auf 5,9 Prozent (Vormonat 5,8 Prozent/ Vorjahr 4,9 Prozent und lag damit leicht über dem des Freistaates Thüringen (5,8 Prozent). Im Unstrut-Hainich-Kreis lag die Arbeitslosenquote unverändert zum Vormonat bei 7,0 Prozent aus (Vorjahr 6,6 Prozent).

Rechtskreise
Im Dezember waren 3.582 Menschen in der Arbeitslosenversicherung gemeldet. 4.483 wurden von den beiden Jobcentern betreut.

Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch Teilnehmende an Maßnahmen, Weiterbildungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Sie bietet damit einen umfassenderen Eindruck der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug im Dezember 9.934. Das waren 629 mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 7,7 Prozent deutlich über dem Wert des Vorjahres (7,2 Prozent).

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Die Dynamik am Arbeitsmarkt hat an Dynamik verloren. Im Dezember änderte sich für fast 35 Prozent der Arbeitslosen der Status. Vor der Krise war es über 50 Prozent.

Im Dezember beendeten 1.384 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 395 weniger als im Vormonat und 306 weniger als im Vorjahr. Von ihnen nahmen 444 Personen eine Erwerbstätigkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt auf, 109 weniger als im Vormonat, aber 17 mehr als im Vorjahr. Die Chance, einen neuen Job zu finden, sank jedoch deutlich. Seit Jahresbeginn konnten 6.444 Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus einen neuen Job finden, 482 weniger als im Vorjahreszeitraum. 278 Arbeitslose begannen im Dezember eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.

Gleichzeitig meldeten sich im Dezember 1.420 Menschen neu oder erneut arbeitslos, 117 mehr als im Vormonat und 448 weniger als im Vorjahr. 588 gingen zuvor einer Tätigkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt nach. Trotz der Coronakrise ist die Gefahr aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos zu werden gesunken. Seit Jahresbeginn haben sich 8.137 Menschen nach einer Beschäftigung arbeitslos gemeldet, 323 weniger als im Vorjahreszeitraum.

Mehr offene Stellen gemeldet
Die Zahl der neu gemeldeten Stellen ging zurück. Im Dezember wurden 425 neue Stellen gemeldet, 29 weniger als im Vormonat, aber 55 mehr als im Vorjahr. Aktuell liegen 1.755 offene Stellen zur Besetzung vor, 30 weniger als im vergangenen Monat und 147 weniger als im Vorjahr. „Bedingt durch den erneuten Lockdown haben uns die Unternehmen weniger offene Stellen gemeldet. Auch der Bestand an offenen Stellen liegt fast 8 Prozent niedriger als im Vorjahr. Aktuell sind zwei von drei Stellen für ausgebildete Fachkräfte, jede fünfte Stelle für Helfer- und Anlerntätigkeiten und 12 Prozent der Stellen sind für Experten/Spezialisten gemeldet. Im Bereich der Zeitarbeit liegt die Zahl der offenen Stellen fast wieder auf dem Niveau des Vorjahres“, betont Ina Benad.

Landkreis Gotha
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Gotha betrug 5,9 Prozent und lag damit 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonat. Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 4,9 Prozent.

Die Zahl der Arbeitslosen lag nur leicht über dem Vormonat. Im Dezember waren 4.269 Menschen arbeitslos gemeldet, 39 mehr als im Vormonat und 708 mehr als im Vorjahr. Von ihnen waren 314 zuvor auf dem 1. Arbeitsmarkt beschäftigt. Seit Jahresbeginn haben 4.597 Menschen ihren Job verloren, 65 weniger als im Vorjahreszeitraum.

726 Menschen meldeten sich im Dezember arbeitslos, 61 weniger als im Vormonat und 248 weniger als im Vorjahr.

Gleichzeitig beendeten im Dezember 692 Menschen die Arbeitslosigkeit, 268 weniger als im Vormonat und 204 weniger als im Vorjahr. Von ihnen nahmen 254 eine Erwerbstätigkeit auf. Seit Jahresbeginn konnten 3.524 Arbeitslose eine neue Beschäftigung finden, 250 weniger als im Vorjahreszeitraum.

Im Dezember wurden 258 offene Stellen gemeldet, 25 mehr als im November und 87 mehr als im Vorjahr. Aktuell liegen 1.011 offene Stellen zur Besetzung vor, 73 weniger als im Vorjahr.

Arbeitsmarkt nach Regionen im Überblick

Kreis Gotha Unstrut-Hainich-Kreis
Bestand Arbeitslose 4.269 3.796
Veränderung zum Vormonat 39 11
Veränderung zum Vorjahr 708 165
Arbeitslosenquote 5,9% 7,0%
Arbeitslosenquote Vormonat 5,8% 7,0%
Arbeitslosenquote Vorjahr 4,9% 6,6%
Zugang offene Stellen 258 167
Bestand offene Stellen 1.011 744
Veränderung zum Vormonat 5 -35
Veränderung zum Vorjahr -73 -74
Anzeige KuG Beschäftigte Mrz-Dez 23.343 16.736
Realisierte KuG Beschäftigte im Juli 6.108 2.934
Kurzarbeiterquote Juli 12,3% 8,4%

 

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