„Rauchen im Wald ist verboten, Feuer im Wald überhaupt…“

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Klimaexperten sehen für die nächsten Jahrzehnte, bedingt durch trockenere Frühjahre und heißere Sommer, eine Zunahme der Waldbrandgefahr voraus. Foto: Daniela Tröger

Erfurt (hs): ThüringenForst startet pünktlich zum 1. März die diesjährige Waldbrandüberwachungs-Saison. Sie dauert bis Ende Oktober.

In dieser Zeit werden täglich die regionalen Waldbrandgefahren ermittelt und einer der fünf Waldbrandgefahrenstufen zugeordnet. Diese landesweite Übersicht kann als „Waldbrandgefahrenkarte“ unter www.thueringenforst.de kostenfrei eingesehen werden.

Die Landesforstanstalt arbeitet bei der Waldbrandüberwachung eng mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zusammen, der thüringenweit 32 Vorhersageregionen auswertet.

Die Wälder im Freistaat galten bisher, mit Ausnahme des Ostthüringer Raumes, wo brandgefährdete Kiefern in lichten Waldstrukturen auf recht trockenen Böden stocken, als durch Feuer gering bedroht.

Der Klimawandel, infolgedessen die Anzahl an Witterungsextremen zunimmt, lässt Försterinnen und Förster allerdings mit Sorgen in die Zukunft blicken. Auch deshalb hatte ThüringenForst in den letzten Jahren mit finanzieller Unterstützung des Landes bei der Waldbrandvorbeugung und -technik deutlich aufgerüstet.

Witterungsbedingte Waldbrandgefährdung nimmt stetig zu
„Der Klimawandel wird die Waldbrandgefahr zukünftig tendenziell erhöhen. Auf die damit verbundenen Szenarien haben wir uns mit finanzieller Unterstützung des Landes vorbereitet, sowohl in der Waldbrandvorbeugung wie auch der Waldbrandbekämpfung “, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Die Klimaprojektionen gehen davon aus, dass sich die witterungsbedingte Waldbrandgefährdung künftig weiter erhöhen wird, wobei die tatsächliche Brandgefahr in den Wäldern in den einzelnen Landesteilen unterschiedlich ausfallen kann. Deshalb hatte ThüringenForst in den letzten drei Jahren die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Aufklärung über Waldbrandursachen verstärkt, die Instandsetzung von dutzenden Löschwasserteichen im Wald gestartet, Löschwasseranhänger für die Forstämter gekauft sowie Löschrucksäcke und Feuerpatschen für die Waldbrandbekämpfung beschafft. Auch wurde die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren verstärkt, etwa durch gemeinsame Brandübungen. „Wir sind nun technisch wie organisatorisch besser auf diese Feuerkatastrophen vorbereitet“, so Gebhardt weiter.

Der „sorglose“ Waldbesucher bleibt ein Risiko
Die zunehmende Inanspruchnahme des Naturraumes Wald etwa durch Waldbesucher, Mountainbike-Fahrer oder auch Geo-Cacher wird künftig eine Zunahme von Brandereignissen wahrscheinlicher werden lassen. Auch wenn im Freistaat ein nicht unerheblicher Teil der Brandursachen ungeklärt blieben, gelten die meisten Waldbrände in Deutschland als vom Menschen verursacht.

Insbesondere die Missachtung des gesetzlich verankerten, ganzjährigen Rauchverbots oder auch das fahrlässige Grillen im Wald oder Waldesnähe waren immer wieder Ausgangspunkt für Waldbrände.

Gebhardt bittet daher alle Waldnutzer eindringlich, speziell an den ersten warmen Frühjahrstagen, Kraftfahrzeuge keinesfalls seitlich an Waldwegen zu parken: Großen Löschfahrzeugen wird damit ggf. die schnelle Zufahrt zum Brandherd verstellt.

Übrigens: Statistisch ereignen sich Waldbrände insbesondere im Hochsommermonat August – und in den Frühjahrsmonaten März und April. Deshalb ist gerade jetzt Wachsamkeit beim Waldbesuch dringend geboten.

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