Etwa 600.000 Euro Schaden durch Brände im vergangenen Jahr

0
1043

Das Jahr 2011 war für die Gothaer Feuerwehren ein durchschnittliches Jahr. Mit 1.581 Einsätzen (das sind 203 weniger als 2010) wurde der langjährige Durchschnitt (1.600) erreicht. Bemerkenswert ist jedoch, dass erstmals seit einigen Jahren die Brandeinsätze wieder angestiegen und die technischen Hilfeleistungen rückläufig sind. Hier ist die Ursache in weniger Einsätzen zu wetterbedingten Schäden zu sehen. Allein 2010 wurden hierzu 139 Einsätze gefahren.

Brandgeschehen

Im vergangenen Jahr wurden 164 Brandeinsätze durchgeführt. Das sind 33 mehr als 2010. Besonders im Bereich der Kleinbrände (mit einem Rohr bekämpft) gab es einen Anstieg um 36 Brände. Die Zahl der Großbrände nahm um drei ab. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass der Einsatz durch die Berufsfeuerwehr oft zeitnah erfolgt und der Brand sich nicht groß entwickeln kann. Erneut ist ein Rückgang bei Bränden in Wohngebäuden zu verzeichnen. Waren es 2009 noch 41, 2010 dann 34, wurden 2011 „nur“ noch 24 Brände in Wohngebäuden gelöscht. Damit mussten nur noch 25 (-32) Personen durch die Feuerwehr gerettet werden. Von diesen 25 Personen wurden 17 verletzt. Eine Person erlitt tödliche Brandverletzungen nach einem Fahrzeugbrand.

Aufgrund der Trockenheit im Frühjahr 2011 musste die Feuerwehr 38mal zu kleineren Bränden auf Grasflächen, an Holzstapeln, Müllhaufen u. ä. ausrücken. Auch die Brände von Papiercontainern und Mülltonnen haben 2011 wieder um acht zugenommen. Insgesamt musste die Feuerwehr hier 43-mal in Aktion treten. Im Stadtgebiet brannten insgesamt 16 Fahrzeuge (13 Pkw, 3 Lkw) (drei mehr als 2010). Ursachen waren hier hauptsächlich technische Mängel, da nur ein Auto brannte, als es abgestellt war. Die Feuerwehr schätzt den entstandenen Schaden aller Brände auf ca. 600.000 Euro (150.000 Euro weniger als 2010).

Technische Hilfeleistungen

Insgesamt gab es in diesem Bereich rund 200 Einsätze weniger, da Gotha 2011 von „Naturkatastrophen“ nahezu verschont blieb (ein Minus von 76 Einsätzen). Auch die Einsätze der Feuerwehr wegen Vandalismusschäden nahmen um 48 ab. Bei Verkehrsunfällen sind die Einsätze um 11 auf 129 angestiegen. Die Anzahl der Einsätze, bei denen der Rettungsdienst beim Transport von übergewichtigen Personen durch „Tragehilfe“ unterstützt wurde, hat sich um insgesamt 26 auf 56 erhöht. Die Anzahl der Personen, die im Bereich der technischen Hilfe von der Feuerwehr gerettet wurden, hat sich um 56 erhöht, wobei 7-mal Personen über die Drehleiter gerettet und 5-mal Personen mit Schere und Spreizer befreit wurden. 68-mal wurden Türen geöffnet, bei denen Personen in akuter Gefahr in der Wohnung eingeschlossen waren. Manchmal kam aber auch die Hilfe der Feuerwehr zu spät und die Personen waren bereits verstorben (14-mal). Die Anzahl der verletzten Personen bei den Hilfeleistungen (Verkehrsunfälle etc.) hat sich erheblich erhöht (2010: 185 / 2011: 233). Knapp drei Tonnen Bindemittel hat die Feuerwehr Gotha 2011 eingesetzt um auslaufende Betriebsmittel aufzunehmen bzw. Ölspuren zu beseitigen.

Allgemein

Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr kamen 2011 insgesamt 153-mal, meist gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr, zum Einsatz. Dabei lag der Schwerpunkt der Alarmierung bei Brandmeldeanlagen in Objekten mit hoher Menschenkonzentration. Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr leisteten 1.245 Stunden Sicherheitswachen.

594 Kinder und Jugendliche nahmen an der Brandschutzerziehung teil, 183 Personen wurden an Handfeuerlöschern / Rauchwarnmeldern im Rahmen der Zivilschutzausbildung und des Zivilschutzes geschult, 302 Soldaten der Bundeswehr wurden zur Unterstützung bei der Vorbereitung auf Auslandseinsätze geschult. Rund 1000 Besucher konnten beim „Florianstag“ bzw. auf der „Blaulichtmeile“ zum Thüringentag mit dem Berufsbild der Feuerwehr bekannt gemacht werden.

Ein weiteres Aufgabengebiet (oft nicht genügend beachtet) ist das Sachgebiet Vorbeugender Brandschutz. Durch das Brandschutzamt wurden in diesem Bereich für das Jahr 2011 folgende Maßnahmen durchgeführt:      Im Rahmen von Baugenehmigungen wurden für 92 Bauanträge brandschutztechnische Stellungnahmen abgegeben. Gleichzeitig wurden für die o.g. Maßnahmen 78 Beratungen, Ortsbesichtigungen und Abnahmen durchgeführt. Entsprechend dem Thüringer Brand- und Katastrophenschutzgesetz wurden in Objekten und Einrichtungen der Stadt Gotha durch das Brandschutzamt 30 Gefahrenverhütungsschauen durchgeführt. Unter anderem wurden Kindertagesstätten sowie Verwaltungseinrichtungen wie das Finanzamt Gotha und die Unfallkasse Thüringen überprüft. Der Schwerpunkt der Kontrollen lag dabei im Bereich der Gewährleistung der Flucht- und Rettungswege im Gebäude und der Freihaltung und Kennzeichnung der Flächen für die Feuerwehr zur Sicherung des zweiten Rettungsweges über Leitern der Feuerwehr.

Für dieses Jahr bestehen die Schwerpunkte der Kontrollen im Bereich der Beherbergungs- und der Pflegeeinrichtungen im Stadtgebiet. Gemeinsam mit dem staatlichen Umweltamt wurden fünf überwachungspflichtige Anlagen, die dem Bundesimmissionsschutzgesetz unterliegen, kontrolliert.