210 Millionen Euro für Thüringens Hochschulen

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Thüringen kann im Zeitraum von 2018 bis 2023 mit 210 Millionen Euro aus dem Hochschulpakt 2020 rechnen. Darauf verständigten sich heute die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern. Auf der Tagung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz beschlossen sie außerdem die Fortführung der Exzellenzinitiative und des Paktes für Forschung und Innovation.

Thüringens Wissenschaftsminister Christoph Matschie nennt die Einigung einen „wichtigen finanziellen Durchbruch für die Zukunft der Hochschulen, der langfristig Planungssicherheit garantiert“. Der Hochschulpakt, mit dem Bund und Länder gemeinsam gute Lehre an den Hochschulen finanzieren, sei nun auch für die Zeit nach 2018 gesichert. Dabei wird auch die besondere Anstrengung derjenigen ostdeutschen Länder unterstützt, die wie Thüringen Studienplätze für Studierende aus anderen Bundesländern anbieten. Bis 2023 fließen daher weitere 210 Millionen Euro nach Thüringen. Voraussetzung ist, dass der Freistaat seine Studienanfängerzahlen konstant hält. „Dafür haben wir alle Voraussetzungen geschaffen. Mit der Hochschulstrategie 2020 haben wir ein Konzept, mit dem wir die Attraktivität weiter erhöhen und die Hochschulen nachhaltig finanzieren“, unterstreicht Matschie. Im aktuellen Wintersemester 2014/15 sei die Zahl der Studienanfänger in Thüringen ungefähr so hoch wie im vergangenen Jahr. Besondere Anstrengungen wollen die Länder in der neuen Phase des Hochschulpakts für die Verbesserung von Studienerfolg und Absolvierendenquote sowie für die Förderung von beruflich qualifizierten Studierenden unternehmen.

Die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern kamen außerdem überein, die Exzellenzinitiative über das Jahr 2017 hinaus fortzuführen. Bund und Länder fördern aktuell die Spitzenforschung mit 2,7 Milliarden Euro bis 2017. Die GWK erklärte den gemeinsamen Willen, diese Mittel für die weitere Förderung wissenschaftlicher Exzellenz im Wissenschaftssystem zu halten Dabei soll die Initiative ausdrücklich offen bleiben für neue Akteure. „Das ist ein gutes Signal gerade auch für Thüringen“, so Matschie. „Die ungeheure Dynamik, die die Exzellenzinitiative in das deutsche Hochschulsystem gebracht hat, wird erhalten. In Thüringen haben wir in den vergangenen Jahren die Grundlagen dafür geschaffen, um künftig noch stärker in der Liga der Exzellenz-Universitäten mitspielen zu können.“ Gegenwärtig wird aus der Exzellenzinitiative die Graduiertenschule „Jena School for Microbial Communication“ gefördert.

Auch der Pakt für Forschung und Innovation wurde verlängert. Für die außeruniversitären Forschungseinrichtungen steht damit für die Zeit nach 2015 ebenfalls eine verlässliche Finanzierung zur Verfügung. Gegenwärtig gibt es in Thüringen 14 Institute, die aus diesem Pakt Gelder mit garantierten jährlichen Aufwüchsen erhalten. Matschie: „Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz hat für die Stärkung der Wissenschaft entschieden und damit für Thüringen wichtige Weichen gestellt. Zusammen mit der Hochschulstrategie 2020 und den darin niedergelegten Leistungen des Landes sind gute Voraussetzungen geschaffen, dass Thüringen bis 2020 seinen Platz unter den deutschen Wissenschaftsstandorten ausbauen und seine nationale und internationale Sichtbarkeit als Wissenschaftsland weiter erhöhen kann.“