Viel schmerzhafter, als die nicht unerwartete 0:3 (21; 19; 19)-Niederlage (die Gothaer Internetzeitung berichtete) beim Tabellendritten Berlin Recycling Volleys, ist für den VC Gotha die schwere Verletzung ihres israelischen Nationalspielers Ariel Hilman.
Der Rahmen in der mit 2351 Zuschauern gut gefüllten Berliner Max-Schmeling-Halle stimmte und bis zum Stand von 14:17 im 1.Satz war auch beim Außenseiter aus Gotha die Welt noch in Ordnung. Denn die Gäste spielten gut mit und sorgten gemeinsam mit den Gastgebern für einen interessanten Auftakt dieser Bundesligabegegnung.
Doch dann verletzte sich Außenannahmespieler Hilman, der zu diesem frühen Zeitpunkt schon fünf Angriffspunkte erzielt hatte, bei der Landung nach einem Blocksprung und musste sofort ausgewechselt werden. Eine anschließende erste Untersuchung in der Berliner Charité ergab eine schwere Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk, so dass er den Gothaern voraussichtlich für mehrere Wochen fehlen wird. Eine genauere Diagnose und die weitere Behandlung erfolgt nun durch den Gothaer Mannschaftsarzt Dr. Stefan Krech.
Da der etatmäßige dritte Gothaer Außenspieler Árkos Hoboth wegen einer grippalen Erkältung die Reise in die Hauptstadt nicht mit antreten konnte, musste Sven Kellermann auf die für ihn völlig ungewohnte Position rücken. Der Annahmeriegel wurde umgestellt und Diagonalangreifer Marcel Herrmann nahm mit an. Gegen ein Spitzenteam, wie Berlin, eigentlich ein nahezu aussichtsloses Unterfangen mit dieser völlig umgekrempelten Aufstellung bestehen zu wollen. Doch auch in dieser Situation bewies die Mannschaft einmal mehr Moral und hielt mit den Gastgebern über weite Strecken gut mit.
Trainer Jörg Schulz machte aus der Not eine Tugend und experimentierte im weiteren Spielverlauf schon im Hinblick auf die kommenden Spiele ohne Ariel Hilman. Im 3.Satz ließ er den 2,15 Meter-Riesen „Jak“ Ratajczak diagonal spielen, während Herrmann auf die Außenposition und Kellermann auf seinen gewohnten Mittelblockerplatz wechselten.
Angesichts der Verletzung Hilmans rückte für Schulz die Niederlage in den Hintergrund. „Der heutige Punktverlust kommt nicht unerwartet und ist zu verschmerzen. Viel schlimmer ist für uns die Verletzung Ariels. Ich wünsche ihm eine gute und schnelle Genesung. Ich hoffe sehr, dass er uns noch in dieser Saison wieder zur Verfügung steht. Ein Kompliment geht an die gesamte Mannschaft, die heute trotz der widrigen Umstände sehr gut gespielt hat“, fasste er seine Gedanken nach dem Spiel zusammen.
Natürlich werden die kommenden Wochen, nach der Verletzung des Führungsspielers Hilman, für die Gothaer Bundesligaspieler nicht leichter. Schon am kommenden Sonnabend sind sie in der Ohrdrufer Goldberghalle gegen den TV Bühl gefordert.
VC Gotha mit: Michael Andrei, Issac Kneubuhl, Ariel Hilman, Sven Kellermann, Marcel Herrmann, Sebastian Hähner, Santino Rost, „Vince“ Devany und „Jak“ Ratajczak.
