Bürgermeister stärkt dem Kultusminister den Rücken

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„Die Kommunen sollen die Verantwortung für die Horte tragen“, sagt Bürgermeister Frank Schenker (CDU). Er hat jetzt einen Brief an Kultusminister Christoph Matschie geschrieben, um diesem beim Modellprojekt zur Weiterentwicklung der Thüringer Grundschule, sprich: Hortkommunalisierung, den Rücken zu stärken.“

Unter der Voraussetzung der dauerhaften Kostendeckung durch den Freistaat, eines Personalübergangs zu adäquaten Vertragskonditionen für das Landespersonal sowie einer Gewährleistung der Einheit von Schule und Hort – dies bedeutet den Ausschluss einer freien Trägerschaft – sind Stadtverwaltung und alle Jenaer Schulleitungen an einer dauerhaften Übernahme der Verantwortung für die Schulhorte mit den speziellen örtlichen Entwicklungsaufgaben interessiert und bereit“, heißt es in dem Schreiben, mit dem Schenker auf die anhaltenden Debatten in Sachen Hortkommunalisierung reagierte.  Zudem habe sich der Kulturausschuss der Stadt Jena einstimmig für die Hortkommunalisierung ausgesprochen.

Für die Stadt Jena hat sich die  Kommunalisierung  als Erfolgsmodell erwiesen. Das ergab  eine Elternbefragung. 93 Prozent der Jenaer Grundschüler besuchen einen Schulhort. 97,5 Prozent der Eltern dieser Kinder würden ihren Hort weiterempfehlen. 
Seit Februar 2008 beteiligt sich Jena an dem Modell zur Kommunalisierung der Horte und kann damit selbst das Personal einstellen. „Das Land gibt generell nur halbe Stellen für Erzieherinnen. Wir können je nach Bedarf entscheiden, auch mal 0,6 oder 0,8, mitunter auch eine ganze Stelle einzurichten“, sagt Bürgermeister Frank Schenker.

Der einzelne Hort könne selbst entscheiden, ob er mehr Erzieherstellen haben will oder stattdessen Musik- oder Tanzpädagogen beschäftigen will. „Der einzelne Hort kann flexibler arbeiten“, so Schenker. Als positiv benennt er weiter die enge Verzahnung von Grundschule und Hort und die damit verbundene Weiterentwicklung der Ganztagsschule. Durch den bedarfsgerechten Personaleinsatz ist es in Jena auch möglich geworden, bei steigenden Hortkinderzahlen die Gruppengrößen zu verringern. Die Gruppenstärken sanken von 24 auf durchschnittlich 20 Kinder. 
Das Projekt Hortkommunalisierung läuft noch bis zum Sommer 2012. „Es wäre absurd, das erfolgreiche Modell zurückzunehmen“, sagt Schenker. (bag)


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