Cool Runnings vor heutigen heißem Tanz

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Zwei Siege trennen die Oettinger Rockets Gotha vor dem 22. Spieltag der Saison von einem Playoffplatz, eine Niederlage von einem Abstiegsrang. Folglich ergibt sich die Marschroute für das bevorstehende Auswärtsspiel beim Tabellenachten MLP Academics Heidelberg (am heutigen Sonntag / Tip-Off: 17 Uhr) aus einer zwingenden Logik: Der Aufsteiger will mit dem Abstieg nichts zu tun haben – vor allem deshalb muss das Ziel ein Sieg sein.

„Wir möchten natürlich dort anknüpfen, wo wir gegen die Kirchheim Knights aufgehört haben, und die gute Entwicklung der jüngsten Partien als Team fortsetzen“, sagt Head Coach Christoph Nicol. Seit seinem Amtsantritt Anfang Dezember 2012 haben die Gothaer fünf von neun Begegnungen gewonnen. Nun soll Erfolg Nummer sechs folgen und somit ein weiterer Schritt in die richtige Richtung gemacht werden, also weg vom Tabellenende. Voraussetzung dafür ist, dass sowohl in der Offense als auch in der Defense wieder eine Top-Leistung abgerufen werden kann.

Denn fest steht: Den Rockets steht einmal mehr eine schwere Aufgabe bevor. Nicht zuletzt, weil sich die Heidelberger am vergangenen Wochenende ebenfalls in bestechender Form präsentiert haben. Im Heimspiel gegen die Düsseldorf Baskets triumphierten sie mit 86:70. Garanten für den Erfolg waren gutes Teamplay, das sich in 20 Assists widerspiegelte, und ein glänzend aufgelegter Janis Heindel, der mit 21 Punkten zum Top-Scorer im Team von Toni Garbelotto avancierte.

Wenngleich die MLP Academics eine starke Mannschaft mit einigen herausragenden Individualisten besitzen, fehlt bis dato die gewünschte Kontinuität. Beleg: Im Jahr 2013 konnten die Heidelberger lediglich zwei von sechs Spielen gewinnen – die Rockets haben im gleichen Zeitraum drei von sechs Partien sieggreich beendet.

Doch wie dem auch sei: Das Hinspiel im November stand lange Zeit auf des Messers Schneide und wurde erst in der Verlängerung entschieden. Damals vergaben die Rockets drei Sekunden vor dem Ende des vierten Viertels den letzten Wurf – anderenfalls hätten sie die Partie gewonnen und nicht mit 93:98 verloren. Zwar war das Glück des Tüchtigen in diesem Spiel nicht auf Gothaer Seite. Dennoch machten die Heidelberger in der „Blauen Hölle“ auch deutlich, dass eine ihrer Stärken Dreipunktwürfe sind – 12 von 25 Versuchen fanden den Weg ins Ziel (48 Prozent). Aktuell sind die MLP Academics mit 180 Treffern (bei 455 Versuchen / 40 Prozent) das Team der Liga, das in der laufenden Saison die meisten Dreier versenkt hat; die Rockets liegen in diesem Ranking auf Platz zehn mit 136 Treffern (421 Versuche / 32 Prozent).

Derweil haben sich die Gothaer gut auf das elfte Auswärtsspiel der Saison vorbereitet. Dabei wurde der Fokus auf die richtige Balance zwischen konzentriertem Training und lockeren Aktivitäten gelegt. So absolvierte das Team gestern auf der Rodelbahn in Oberhof eine gemeinsame Fahrt mit dem Spaßbob. Alle sind heil runter und auf den Geschmack gekommen. Am Sonntag wollen die Rockets – sinnbildlich – wieder Schlitten fahren: Dann aber mit den MLP Academics und nicht just for fun.