Der Aufstieg ist das Ziel!

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Seit der offiziellen Ankündigung des ESV Gotha und Blau-Weiß Goldbach/Hochheim Ende April, in der jetzigen Spielzeit der Handball Thüringenliga als Spielgemeinschaft anzutreten, sind über fünf Monate vergangen. Mittlerweile hat das neu gegründete Team – die HSG GoGo Hornets – die ersten Pflichtspiele bestritten. Zeit für eine erste Zwischenbilanz mit Trainer Thomas Dietz meint Oscar am Freitag. Die Gothaer Internetzeitung dokumentiert dieses Gespräch.

Herr Dietz, hätte Ihnen vor einem Jahr jemand gesagt, der  ESV Gotha und Blau-Weiß Goldbach/Hochheim sollten gemeinsam eine Mannschaft aufstellen, was hätten Sie geantwortet?

Die Zeit war jetzt Reif für eine Spielgemeinschaft. Gotha hat sich dem Thema nie verschlossen, wie wir ja auch in einigen Interviews der letzten Jahre schon verlauten ließen. Die spannendere Frage war eher die nach dem wie? Es begann dann mit einer gemeinsamen Jugendabteilung, den Mosquitos. Das hat gut funktioniert. Es war also nur die logische Konsequenz mit der Zusammenarbeit auch im Männerbereich zu beginnen.

Es ist  sechs Monate her, dass aus zwei Rivalen Partner wurden. Kann man schon von Freunden sprechen? Ist die Vergangenheit noch Thema?

Es gab im Vorfeld der Entscheidung als Spielgemeinschaft anzutreten viele Gespräche mit Spielern und Vereinsmitgliedern. Dabei gab es nie negative Stimmen. Der Zusammenführungsprozess lief sogar besser als ich selbst dachte. Man kann also zu recht sagen, dass da eine echte Partnerschaft entstanden ist.

Wie ist die Situation unter den Fans?

Ich denke, wir müssen einfach durch Leistung und Geschlossenheit überzeugen. Dann gibt es auch keinen Grund für Missstimmungen. Das ist uns bisher gut gelungen.

Wie sehen Sie die Rahmenbedingungen für Ihre Arbeit? Ist es besser als vorher?

Ja, da ist vieles besser geworden. Die Aufgaben sind jetzt auf mehr Schultern verteilt. Ich kann mich voll auf das Sportliche konzentrieren. Jeder hat jetzt seine Aufgabe. Gerade in der Vorbereitung hatte ich mit Marc Walter, um nur einen zu nennen, jemanden an meiner Seite, der mich sehr untersützt hat, z. B. was die Organisation des Trainingslagers und der Testspiele angeht.

Wie gestaltet sich die Partnerschaft mit dem ThSV Eisenach?

Es ist aus sportlicher Sicht logisch, Perspektivspieler mehr zu fordern und mindestens in der Mitteldeutschen Liga zu spielen.. Der ThSV Eisenach kann überhaupt nicht für alle sie interessanten Spieler selber Perspektiven schaffen. Beim ThSV Eisenach liegt der Fokus auch ganz klar auf der ersten Mannschaft, sportlich wie finanziell. Der Sprung vom Jugendspieler in den Männerbereich ist groß und ein Problem vieler Vereine und talentierter Spieler. Genau hier besteht für beide Vereine die Chance und wird sich hoffentlich weiter entwickeln.

Die Vorbereitungszeit ist vorbei, die ersten Pflichtspiele sind gewonnen. Sie sind momentan Tabellenführer. Was lief denn gut, was lief weniger gut auf dem Weg zu diesen Erfolgen?

Die Vorbereitung lief richtig gut. Wir haben gute Spieler, die schnell zu einen Team gewachsen sind. Wir hatten gute Testspiele mit Gegnern, die uns richtig gefordert haben und auch ein richtig gutes Trainingslager in Tschechien. Aber es ist noch ein ganzes Stück Arbeit auf dem Weg zum Ziel!

Was gibt es aktuell, worüber Sie sich im Team freuen, bzw. was Sie noch ändern wollen?

Ich muss im Moment nichts ändern. Ich bin froh, mit diesem Mannschaft zu arbeiten. Sie haben sich schnell als Team zusammengefunden, das freut mich sehr. Mir als Trainer ist es sehr wichtig, dass das Team funktioniert, alle die gleichen Ziele haben und wir konsequent daran arbeiten.

Was sind die Ziele für die Saison? Ist der Aufstieg ein Thema?

Ganz klar: Der Aufstieg ist unser Ziel. Das Team will Meister werden.  Die Meisterschaft ist unsere Messlatte und die Motivation der Konkurrenz.

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Die GoGo Hornets sind…

…eine Chance für den Handball im Landkreis Gotha und eine ebenbürtige Alternative zum Basketball. Gotha ist eben eine Ballstadt!

Wie darf ich das verstehen?

Sehen Sie, der Handball hat in Gotha und im Landkreis Tradition und einen gewissen Stellenwert. Dazu kommen noch die tollen Leistungen im Basketball und die der Fußballer. Wenn die Tragödie beim VC Gotha nicht gewesen wäre, dann hätten wir sogar eine Bundesligamannschaft. Im Verhältnis zur Stadtgröße und den Möglichkeiten ist das richtig gut. Jetzt müssen nur noch die Chancen für den Nachwuchs verbessert werden.

Was genau soll verbessert werden?

Ich wünsche mir eine bessere Beziehung zwischen den Sportarten (Vorständen, Trainern und Spielern) in Gotha. Wir können noch so viel voneinander lernen, wenn wir nur über den Tellerrand schauen. Sport und Schule… Wir bräuchten endlich ein gemeinsames Konzept, einen mutigen Schulleiter, der Sportklassen einführt und das beim Kultusministerium durchboxt. Andere Städte machen das ja auch. So würden wir unsere Talente nicht mehr an andere Vereine verlieren. Diese jungen Menschen hätten dann eine sportliche Perspektive bei uns in Gotha. Diese Möglichkeit muss ihnen gegeben werden.

Herr Dietz, vielen Dank für das Gespräch!