Der Herbst steht auf der Leiter und malt die Blätter bunt…

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Bevor sich die Außenwelt wieder für einige Monate in schwarz- weiße Stille hüllt, bläst der Herbst zum großen Farbfinale.  Wohl dem, der seinen Garten mit Vielfalt ausgestattet hat. Er wird jetzt belohnt mit bizarren Gräserstrukturen, dem überwältigenden Farbenspektrum von Herbst- und Winterastern,  Frucht- und Rindenschmuck an den Gehölzen und herrlich bunten  Blättern.

Ein Hauch von Frost lässt die üppige Pracht in den Morgenstunden glitzern. Wenn schon bald die flache Wintersonne durch die kahlen Zweige scheint,  erinnert nur noch das Rascheln unter unseren Füßen an die vergangene Saison. Alles hat seine Zeit.  Wird der Garten  allerdings von immergrünen Nadelgewächsen dominiert, bleibt nicht nur die herbstliche Farbenpracht aus, man sitzt auch in den Wintermonaten im Dunkeln. Die Hoffnung, Immergrüne hinterlassen keinen Dreck, bleibt unerfüllt. Im Gegensatz zu laubabwerfenden Gehölzen erneuern Nadelgewächse ständig  ihr Kleid. Und seien wir ehrlich, alleine sehen sie einfach nur langweilig aus.

Meine Gartentipps für den Herbst: 
Verzichten Sie auf übertriebenen Ordnungssinn.  Entfernen Sie Laub und Nadeln nur vom Rasen und von den Wegen. Der Herbstwind weht die meisten Blätter ohnehin ins Gestrüpp und deckt in Eigeninitiative ab, was Schutz vor Eis und Schnee braucht. Bis zum Frühling sind die meisten Blätter  verrottet und liefern wertvollem Humus. Schneiden Sie vertrocknete Stauden und Gräser erst im zeitigen Frühjahr zurück. Sie dienen empfindlichen Wurzeln als Winterschutz, halten die Feuchtigkeit im Boden und bieten zahlreichen Nützlingen Unterschlupf.

Nur kranke Kastanienblätter, Birnenblätter mit Gitterrost  und Fruchtmumien sollten separat im Hausmüll entsorgt werden, um eine erneute Infektion im Frühjahr zu vermeiden. Mehltau und einige andere Pilzkrankheiten werden nicht übertragen.  
Der Rasen freut sich jetzt über eine Gabe Herbstrasendünger. Er fördert die Frosthärte und versorgt ihn mit wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen. Bitte nicht mit Langzeitdünger verwechseln, die Zusammensetzung ist anders. 
Wer einen Teich besitzt, decke ihn für die Zeit des Blätterfalls mit einem engmaschigen Laubschutznetz ab, damit nicht zu viel Biomasse im Wasser landet. Die würde im Frühjahr das Algenwachstum kräftig ankurbeln. 
Tun Sie jetzt, was nötig ist, aber verzichten Sie auf ZU viel Brimborium.

Ich bin der Meinung, alles wo ZU davorsteht ist ungesund. Lehnen Sie sich stattdessen zurück, genießen Sie die letzten warmen Sonnenstrahlen und lassen Sie sich verzaubern vom herbstlichen Farbenfeuerwerk.

Viel Sonne im Herzen wünscht Ihnen Gartenplanerin Marin Geyer.