Der VC Gotha schafft den Einzug in das DVV-Pokal-Achtelfinale

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Durch einen sensationellen 3:1 (21; 21; -21; 17) Sieg beim 2. Bundesligisten ASV Dachau hat der VC Gotha den Einzug in die Runde der letzten 16 Teams vom DVV-Pokal

 

geschafft. Am Mittwoch, den 11. November erwarten die Gothaer Volleyballer dann den 1. Bundesligisten TSV Herrsching in der Ernestinerhalle.

 

Es dauerte genau 91 Spielminuten dann stand fest, dass der VC Gotha sensationell als einziger Drittligist im Achtelfinale des DVV-Pokals steht. Nun erwarten die Gothaer den selbsternannten „geilsten Club der Welt“, den TSV Herrsching (1.Bundesliga), mit den beiden deutschen Nationalspielern Patrick Steuerwald und Ferdinand Tille, in der Ernestinerhalle.

Dabei waren die Vorzeichen vor dem nach München verlegten Spiel gegen den aktuellen Tabellensiebten der 2.Bundesliga Süd ASV Dachau alles andere als optimal. Fünf Sätze aus dem Vorabendspiel gegen Zschopau und eine mehr als 4-Stündige Anfahrt in den Beinen ließen die Chancen auf ein Weiterkommen sehr gering erscheinen. Doch dann zeigte sich wieder einmal, dass die Leistungsschwankungen der Gothaer derzeit fast schon ein Mysterium sind. Im Zschopauspiel nur phasenweise überzeugend, boten die Schützlinge von Trainer Jörg Schulz tags darauf in München eine Wahnsinnsleistung und schlossen nahtlos an die Leistung im Regionalpokalfinale gegen die L.E.Volleys (2.Bundesliga) an.

 

Schulz hatte sich noch auf der Hinfahrt vom langjährigen Ex-Gothaer Sven Kellermann, der mit seinem Verein Oshino Volleys Eltmann am Sonnabend die Dachauer im Punktspiel mit 3:1 besiegte, Tipps geben lassen, wie den Dachauern beizukommen sei. Diese Hinweise waren anscheinend äußerst ergiebig, wie der Spielverlauf zeigen sollte.

Beim VC rückte wieder Christoph Aßmann in die Startformation, während sein Bruder Johannes zunächst auf der Bank platznahm. Die Thüringer versuchten von Beginn an Druck mit dem Aufschlag zu erzeugen und die von Kellermann benannten Schwachpunkte in der Annahme von Dachau zu verunsichern. Die Hausherren, die sich ihres Sieges recht sicher wähnten, waren vom Spiel des Außenseiters sichtlich überrascht. Der ASV versuchte seinerseits mit harten Spinaufschlägen das Spiel unter Kontrolle zu bringen, fabrizierte dabei aber viele Fehler. So kam Gotha zu einem ersten Satzgewinn.

 

Jetzt erwartete jeder, dass Dachau einen Zahn zulegen würde. Doch im Gegenteil, die Hausherren wechselten vermehrt zu Floataufgaben und spielten Gothas Annahme damit in die Karten. Diese spielte wesentlich stabiler als am Vorabend und besonders Libero Per-Ole Schneider spielte um Klassen besser. Hinzu kam, dass Kapitän Marcel Herrmann einen guten Tag erwischt hatte und sowohl im Angriff als auch mit seinen Aufschlägen überzeugte. Dachau seinerseits fand einfach nicht den sprichwörtlichen Schalter, um der Begegnung die entscheidende Wende zu geben. Einigermaßen überraschend ging auch der 2.Satz mit 25:21 recht deutlich an den Drittligisten.

 

Im 3.Satz kam dann die erwartete Steigerung des Favoriten. Jetzt hatten es die Gäste wesentlich schwerer, sich im Angriff durchzusetzen und Dachaus Schnellangreifer waren nun Punktegaranten. Schulz reagierte mit einem Wechsel und brachte Johannes Aßmann für Markus Braune. Der Wahlthüringer, der in der Vergangenheit noch nie höherklassig gespielt hatte, erwischte eine „Sahnetag“ und punktete überaus erfolgreich im Angriff und Aufschlag. Aber der 3.Satz ging letztlich dennoch für Gotha verloren und alle Beobachter gingen nun von einer weiteren Aufholjagd des 2.Bundesligisten aus.

 

Dass es dazu nicht kam, ist der tollen kämpferischen Einstellung der Gothaer Spieler zu verdanken. Um jeden Ball wurde gekämpft und die erspielten Chancen gut genutzt. Spätestens jetzt mussten sich auch die angereisten Herrschinger Spielbeobachter umstellen und den Drittligisten als nächsten Gegner analysieren, statt wie vorgesehen die Dachauer Mannschaft. Der ASV ließ die erforderliche Einstellung vermissen, um einen groß aufspielenden VC Gotha noch zu stoppen und musste auch den Schlussabschnitt unerwartet deutlich mit 17:25 abgeben.

 

Danach gab es auf Gothaer Seite verständliche Freudentänze und auch schon die aufkeimende Hoffnung gegen den TSV Herrsching wieder einmal vor großer Kulisse in der heimischen Ernestinerhalle antreten zu können. Ein absoluter Höhepunkt für alle Thüringer Volleyballfans, den man nicht verpassen sollte.

 

VC Gotha mit: Marcel Herrmann (Kapitän), Christoph Aßmann, Johannes Aßmann, Philipp Mengs, Richard Henze, Mario Schlöffel, Markus Braune und Per-Ole Schneider (Libero)