Wer ist dieser Mann, dieser Mann im weißen Glitzer-Outfit, der auf der Bühne steht, das Gesicht schmerzverzerrt, den Mikrofonständer von sich wegstößt und auf die Knie fällt? Brüllend, schwitzend, lachend, alles zusammen. Dieser Mann ist Deep-Soul, er ist Herzschmerz, verkörpert gleichzeitig Mut und Zerbrechlichkeit. Charles Bradley, 63 Jahre alt, zeigte zum heutigen Konzertabend, was für ein Glücksfall für
Soulfans er doch ist.
Im Vorjahr veröffentlichte der in New York lebende Sänger sein Debütalbum „No Time for Dreaming“, seit damals lebt er seinen Traum als erfolgreicher Soulsänger und begeistert auf allen Kontinenten.
Er musste dafür mehr als ein halbes Jahrhundert warten, durchlebte all die Höhen und Tiefen, von denen andere nur singen. Doch nun spielte er zusammen mit seinen exzellenten, wenn auch nur halb so alten Bandkollegen einen Soul-Funk, der sich gewaschen hat.
