„Ein großer Spieler wie Michael Ballack sollte nicht mit zwei total verkorksten Beziehungen abtreten“

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München (ots).  Die Diskussion um Michael Ballack schwelt weiter. Jetzt meldet sich auch Ballacks ehemaliger Teamkollege Oliver Kahn in seinem Blog auf Yahoo! Eurosport zu Wort.

Kahns Analyse fällt eindeutig aus. Ballack hätte die Zeichen der Zeit als erfahrener Spieler erkennen und eigene Fehler eingestehen müssen: „Ein frühzeitiger, ehrenvoller Rückzug oder ein souveräner Umgang mit der Reservistenrolle wäre für Ballack die intelligentere Lösung gewesen.“

Allerdings zeigt der „Titan“ auch Verständnis dafür, dass viele Profis Probleme damit haben, den richtigen Zeitpunkt für ein Karriereende zu erkennen. Das Business kenne kein Pardon: „Das Geld, der Ruhm, die Titel – das alles klingt wahnsinnig verlockend und fühlt sich mitunter auch äußerst gut an. Bei nüchterner Betrachtung stellt man aber schnell fest, dass das System Bundesliga eine große surreale Illusion ist, in der jeder wie in einem Kokon eingesponnen ist. Wer seine Leistung nicht bringt oder wer seine Karriere beendet, wird ganz schnell wieder ausgespuckt und landet in der Realität.“

Daher rät Kahn allen aktiven Spielern, sich frühzeitig mit ihrem Leben nach der Fußballer-Karriere auseinanderzusetzen: „Wer nach seiner Laufbahn nicht im Dschungelcamp, bei irgendwelchen Daily Soaps landen will, oder sinnentleert über rote Teppiche laufen möchte, muss versuchen sich auf anderen Ebenen weiterzuentwickeln.“ Sonst, so Kahn, würden aus einstigen Fußball-Helden schnell tragische Figuren.