Eltern-Kind-Arbeit erfolgreich angelaufen

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Abseits von Elternabenden oder Festen miteinander ins Gespräch zu kommen und sich Expertenrat zu holen – das ist das Anliegen des im vergangenen Jahr gestarteten Modellprojekts der Elternarbeit in bislang sechs Kindergärten und -krippen der Region.

Das Jugendamt des Landkreises Gotha hat das Projekt ins Leben gerufen und ist nach einem knappen Jahr Laufzeit zufrieden mit der Resonanz. Das Konzept der Eltern-Kind-Arbeit ist einfach, aber sehr eingängig: Die teilnehmenden Kitas organisieren freiwillige Zusatzangebote, an denen die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern teilnehmen können.

Rund einmal im Monat warten die Einrichtungen mit einer solchen Offerte auf, wobei der inhaltliche Rahmen weit gefasst ist: Bastelnachmittage, Aktivwettbewerbe im Außengelände oder Vorlesestunden haben sich als perfekter Türöffner bewährt. „Denn ausnahmsweise stehen die Kinder diesmal nur mittelbar im Zentrum des Projekts“, umreißt Jugendamtsleiterin Simone Baumann den Grundgedanken. Vielmehr stehen die Eltern und deren Fragen rund um die Erziehung im Blickpunkt – oder vielmehr ihre Fragen, die sie in der Hektik des Alltags wohl kaum beim Bringen oder Holen der Kleinen in den Einrichtungen stellen würden.

„Deshalb sollen die Eltern-Kind-Angebote eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen, in der die Erwachsenen ohne Zögern los werden können, was sie bewegt“, so Baumann. Etwa, wenn Kinder zu Hause eher flegelhafte Manieren an den Tag legen, aber in der Einrichtung wahre Engel sind, können die Mitarbeiterinnen den ein oder anderen wertvollen Tipp mitgeben.

Für die zusätzliche Arbeit mit den Eltern wurden die durchführenden Erzieherinnen vorab geschult. Und weil die Zusatzangebote natürlich Zeit und Engagement voraussetzen, zahlt das Jugendamt eine Aufwandsentschädigung auf Honorarbasis. Rund 13.000 Euro hat der Landkreis im vergangenen Jahr für das Projekt aufgewandt, was vor allem aus Sicht des Sozialdezernenten und Zweiten Beigeordneten Thomas Fröhlich gut angelegtes Geld ist.

„Keine Elternbroschüre, kein Internetangebot kann junge Eltern in ihren spezifischen Fragen so gut beraten wie die qualifizierten Erzieherinnen in den Einrichtungen, die deren Vertrauen genießen.“

Im laufenden Jahr 2014 soll die Elternarbeit selbstredend fortgesetzt werden. „Die Rückmeldungen, die wir über die Einrichtungen erhalten, sind durchweg positiv“, freut sich Jugendamtsleiterin Simone Baumann. Nun gelte es, stellenweise noch mehr Eltern für die Teilnahme an den gemeinsamen Veranstaltungen zu gewinnen. „Auch wenn es zeitlich nicht immer einzurichten ist: eine Eltern-Kind-Veranstaltung zu besuchen, ist immer ein Gewinn für die Familie“, so Baumann.