Förster machtlos bei geheimnisvoller Pilzkrankheit

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Das neuartige Eschentriebsterben hatte 2010 das Thüringer Forstamt Finsterbergen erreicht und in diesem Jahr leider rasant zugenommen.

Auf dem Kriegberg und auf dem Seeberg sind die Pflanzenausfälle in den Kulturen weiter angestiegen. Auch im Hainaer Wald und auf dem östlichen Kindel ist die geheimnisvolle Pilzkrankheit aggressiv ausgebrochen, inzwischen auch an Alteschen.

Typisch ist ein Welken der Blätter anfänglich einzelner Leittriebe begleitet von Rindenverfärbungen von ockergelb bis kupferrot. Als Folge stirbt das Gewebe, je nach Befallsintensität auch die gesamte Pflanze ab. „Derzeit ist eine Bekämpfung der tückischen Krankheit leider nicht möglich“, so der Leiter des Thüringer Forstamtes Finsterbergen, Forstdirektor Dr. Horst Sproßmann.

Anfang der 90er Jahre wurde in Polen erstmals das Eschentriebsterben festgestellt. In den vergangenen Jahren hat sich die Krankheit auf ganz Deutschland ausgebreitet, es sind sowohl Waldbestände wie auch Einzelbäume in Gärten und Parks betroffen. „Ursächlich ist der Kleinpilz Chalara fraxinea, der die lebensnotwendigen Wasserbahnen der Eschen verstopft“ erläutert Dr. Ulf Baier, Forstschutzexperte an der Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei.

In Mecklenburg-Vorpommern ist deshalb seit 2005 der Anbau der Baumart Esche, die zu den Ölbaumgewächsen wie Flieder und Liguster gehört, im Staatswald untersagt. Auch im Forstamt Finsterbergen werden aktuell keine Eschen mehr im Landeswald gepflanzt und bis zur weiteren Klärung des Phänomens auf Ersatzbaumarten ausgewichen.


Publiziert am: 21.06.2011; 17:30

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