Französischer Carillonneur erstmalig zu Gast am Glockenspiel

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Am Samstag, dem 22. August 2015, spielt ab 16 Uhr der französische Carillonneur Charles Dairay aus Saint Amand les Eaux (Frankreich) auf dem Carillon im Bartholomäusturm.

Charles Dairay wurde 1974 in Saint Amand les Eaux (Frankreich) geboren. Er begann seine musikalische Ausbildung im Alter von sechs Jahren an der Musikschule in Saint Amand les Eaux. Bereits ab 1984 sammelte er erste Erfahrungen auf dem Carillon in Wavre (Belgien) und in Saint Amand les Eaux.

Während seines späteren Musikstudiums gewann er mehrere Preise, unter anderem für Saxophon, Klavier und Fagott. 1996 beendete er sein Carillon-Studium am Nationalkonservatorium von Douai (Frankreich) mit einem Diplom.

Mit seinen Interpretationen auf dem Carillon gewann er Preise bei renommierten Wettbewerben wie dem Internationalen Carillon Duett-Wettbewerb in Douai (1994, gemeinsam mit Stefano Colletti), dem Internationalen Carillon Wettbewerb in Springfield/USA (2000) und dem Königin-Fabiola-Wettbewerb in Mechelen/Belgien (2003).

Neben seiner Lehrtätigkeit ist Charles Dairay Carillonneur in Orchies (F) und Quesnoy (F). Konzertreisen führten ihn unter anderem in die USA, nach Deutschland, Belgien, Spanien, Russland, Neuseeland und in die Schweiz.

In Erfurt gastiert Charles Dairay erstmals. Er wird folgendes Programm darbieten:

  • Campanella – Géo Clement
  • Preludium 5 – Mathhias van den Gheyn
  • Sonatine 2 – Sjef van Balkom
  • On the San Antonio river – Robert Byrnes
  • Toccata Festevole – John Courter
  • Ciacona in f – Johann Pachelbel
  • Capricio Arabe – Franscisco Tarrega
  • Sons de carrilhoes – Joao Guimaroes
  • Göttingen – Barbara
  • La bohème – Charles Aznavour
  • Amsterdam – Jacques Brel
  • American Suite – Charles Dairay

Das Konzert wird live auf einen Bildschirm im Schaufenster des Schuhhauses Zumnorde übertragen. So können die Gäste nicht nur hören, sondern auch sehen, was in der Glockenstube passiert.

Das Carillon im Erfurter Bartholomäusturm, zum Stadtmuseum Erfurt gehörend, ist mit seinen 60 Bronzeglocken den größeren Instrumenten dieser Art in Deutschland zuzuordnen. Die weltweit größten Carillons sind in Taejon/Korea (77 Glocken) und Halle/Saale (76).

1979 entwarf der Apoldaer Glockengießer Peter Schilling das Instrument. Die 60 Glocken wurden im selben Jahr im VEB Glockengießerei Apolda gegossen.

Das Instrument verfügt über eine Handspieleinrichtung, ein so genanntes Stockenklavier. Der Carillonneur (Glockenspieler) sitzt vor dem Stockenklavier und drückt mit geballten Fäusten die Tasten des Stockenklaviers nieder. Je kräftiger er dies tut, desto lauter wird der Klang der Glocke. Der Tastaturaufbau ist einer Klaviertastatur ähnlich, jedoch sind die Abstände der Tasten zueinander wesentlich größer.

Fragen beantworten gern

Karin Breitkreutz, Stadtmuseum Erfurt, Tel.: 0361 655 5652

Ulrich Seidel, Carillonneur im Bartholomäusturm, Tel.: 0361 747 898 27 oder

0177 797 54 93

www.stadtmuseum-erfurt.de www.bartholomaeusturm.de