Weidenfeller über Augsburger Platz: „Gesundheitsgefährdend!“

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Die wichtigsten Stimmen zum Samstagabendspiel des 25. Spieltags der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Augsburg und Borussia Dortmund bei Sky.

Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund)…
…über die Platzverhältnisse in Augsburg:
„Es war eine absolute Kampfpartie und wir haben auch diesen Test bestanden. Es war nicht leicht heute. Ich bin der letzte, der den Platz als Ausrede gelten lässt, aber der Platz war heute sehr, sehr schlecht. Gerade im Torraum ist er nicht nur schlecht, sondern auch gesundheitsgefährdend. Da musst du froh sein, dass du ohne Kreuzbandriss oder ohne dir das Knie zu verdrehen hier runtergehst.“

….über die Gründe für das Unentschieden: „Wir haben ein Augsburg erlebt, das heute absolut über die Kampfkraft kam und das war auch ok. Wir haben auch dagegengehalten, aber konnten unser technisches Spiel nicht so aufziehen, wie wir es sonst immer gemacht haben. Daran lag es ein bisschen.“

…auf die Frage, ob der Punkteverlust wehtut im Rennen um die Meisterschaft: „Ich denke nicht, dass wir zwei Punkte verloren, sondern einen gewonnen haben. Die Mannschaften, die hierher kommen, müssen hier erst einmal bestehen. Augsburg hat einen absoluten Aufwärtstrend und wir kommen gerade zu den Gegnern, wo es besser läuft.“

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund)…
…über das Spiel:
„Das große Plus dieses Spiels war, dass ich in meiner Glaubwürdigkeit gegenüber meiner Mannschaft bestärkt worden bin, weil ich gesagt habe, dass es so ausgehen wird. Wir wussten vorher, wie der Gegner auftritt. Wenn einem so das letzte bisschen an Esprit fehlt und wenn man sich nicht die ganz große Sicherheit erarbeiten kann, dann wird es schwierig. Der Gegner hat hier Manndeckung über den ganzen Platz gespielt und das ist unangenehm zu spielen. Sie haben leidenschaftlich gekämpft und hochverdient einen Punkt geholt.“

…zu den Platzverhältnissen: „Der Platz ist ein Hammer. Dass Lukas Pisczek innerhalb von fünf Minuten drei Mal der Ball an den Hals springt, das passiert nicht. Und das hat uns natürlich wehgetan. Wir wollten aufbauen, wir wollten ruhig spielen. Jeder Ball, den wir ins Mittelfeld gespielt haben, war schwierig. Immer dann, wenn wir mutig geblieben sind und es trotzdem gemacht haben, dann war das auch ordentlich. Wir haben in der Halbzeit verzweifelt gute Aufbausituationen gesucht, um sie auf Video zu zeigen. Am Ende mussten wir einfach arbeiten und mit ein bisschen Glück hätten wir einen reinmachen können. Aber wir haben jetzt keine Riesenchancen zugelassen. Bei den vielen Fehlpässen, die wir gespielt haben, und wie oft der Gegner dadurch in Kontersituationen kam – wie wir da umgeschaltet haben und bereit waren, diese Meter zu machen, das war schon richtig gut. Aber für das Spiel haben wir heute nicht mehr verdient als einen Punkt.“

…auf die Frage, ob der Punkteverlust wehtut: „Der Punkt tut uns auf jeden Fall gut. Wir haben draufgepackt. Wir kamen hierher mit 55 Punkten und fahren weg mit 56 Punkten. Ich habe schon von schlimmeren Dingen im Leben gehört. Das ist schon alles in Ordnung. Das meine ich damit, wenn ich sage, dass man demütig bleiben muss in so einer Situation. Wir haben jetzt 19 Mal in Folge nicht verloren. An solchen Spielen sieht man, wieso das so wenigen Mannschaften gelingt. Weil die Gegner einfach Fußball spielen können in dieser verdammt starken Liga. Dann muss man sich wehren mit allem, was einem zur Verfügung steht und das haben wir getan. Der Gegner hat sich den Punkt heute verdient und das muss man auch respektieren.“

Jos Luhukay (Trainer FC Augsburg)…
…zur Leistung seines Teams:
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Man hat uns vor dem Spiel sehr wenig zugetraut. Wenn man über die 90 Minuten sieht, dass wir ständig eine sehr gute Defensive hatten und auch in der Umschaltung gefährlich waren, denke ich, dass wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben und die Mannschaft mit ihrer Leidenschaft von unseren Fans viel Sympathien gewonnen hat.“

…auf die Frage, was zum Sieg gefehlt habe: „Wir sind noch etwas zu überhastet in der Endphase, wenn wir in die Gefahrenzone komme, um dann noch die Genauigkeit zu finden, um den Mitspieler zu erreichen. Es war schade, dass wir aus der ein oder anderen Kontersituation nicht zuschlagen konnten.“
….zur starken Leistung von Hosogai: „Er ist für uns ein sehr wichtiger Spieler. Er ist sehr flexibel im Mittelfeld einsetzbar. Heute hatte er die Aufgabe, seinen Freund Kagawa aus dem Spiel zu nehmen und das ist ihm gelungen. Kagawa wurde ausgewechselt und das zeigt auch seine Leistung.“

Simon Jentzsch (FC Augsburg)…
…zu dem Unterschied zwischen Augsburg und Dortmund: „Wenn man ganz klar die Kräfte misst mit Dortmund – die spielen Champions League und werden wahrscheinlich wieder deutscher Meister – und wir müssen uns jeden Punkt erarbeiten. Das haben wir heute gesehen. Wir haben nicht viele Tugenden, wir können nur kämpfen und fighten und das haben wir getan. Dortmund ist damit nicht so gut zurecht gekommen und für uns ist es natürlich wie ein Sieg.“

…über Respekt vor dem Gegner: „Eigentlich war es ein ganz einfaches Spiel für uns. Dortmund ist ganz klarer Favorit gewesen. Sie haben schon sehr viele Spiele hintereinander gewonnen. Insofern waren die Vorzeichen ganz klar: Wir haben nichts zu verlieren gehabt und so haben wir auch gespielt.“

…über die Bedeutung des Punktes für den Abstiegskampf: „Leider ist es nur ein Tagesgeschäft. Wir sind natürlich froh, dass wir den einen Punkt geholt haben. Nächste Woche haben wir ein ganz, ganz schweres Spiel zuhause gegen Basel. Das ist wieder ein anderes Spiel und da versuchen wir natürlich wieder zu gewinnen.“

Lukas Podolski (1.FC Köln)…
…über seinen eventuellen Wechsel: „Schauen wir mal. Es ist noch nichts entschieden, wie das viele immer wieder vermelden oder jeden Tag vermelden oder eine exklusive Meldung haben wollen. Wenn es etwas zu verkünden gibt, bin ich der erste, der das tun wird.“

…zu den Platzverweisen: „Ich habe die Szene in der Kabine gesehen. Ich denke, jeder hat sie gesehen. Das war absolut keine rote Karte für mich. Bei Jajalo kann man diskutieren, ob das rot war oder nicht. Ich weiß nicht, was er bei meiner Szene gesehen hat. Ich bin ganz ruhig geblieben, habe mich vom Gegenspieler weggerissen. Ich habe den Schiri danach gefragt, wieso ich die rote Karte bekommen habe. Er meinte, ich hätte einen Hertha-Spieler am Hals gewürgt. Die Meinung muss er exklusiv haben. Ich muss das aber akzeptieren. Es bringt nichts, da jetzt rumzumeckern, sondern man muss nach vorne schauen.“

Otto Rehhagel (Trainer Hertha BSC Berlin) zur Niederlage:
„Wir haben gedacht, dass wir hier zumindest ein Unentschieden holen können. Das war nicht der Fall. Aber es muss weiter gekämpft werden, das war mir klar von Anfang an, dass es hier vielleicht bis zum letzten Spieltag dauert. Das müssen wir akzeptieren, das Spiel abhaken und auf das Spiel gegen Bayern konzentrieren.“

Lucien Favre (Trainer Mönchengladbach) über die gestiegenen Erwartungen in Gladbach:
„Ich muss klar sagen: Das Publikum ist super, aber es muss aufhören zu träumen. Viele müssen aufhören, Dummheiten zu erzählen. Wir waren heute ein wenig Favorit, aber wir übertreiben unsere Qualitäten. Wir sind zwar gut, aber wir haben noch viel zu tun.“

Oliver Baumann (SC Freiburg) über die Umarmung mit Trainer Streich nach dem Spiel:

„Er hat mir gesagt, dass er wusste, was kommen wird. Nämlich, dass wir hier zu Null spielen und einen Punkt holen. Darüber sind wir und er sehr glücklich und ich denke, wir konnten unseren mitgereisten Fans zeigen, dass wir auswärts auch eine gute Mannschaft sind.“

Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern München)…
…über die 7:1-Gala gegen Hoffenheim: „Wir haben insgesamt ein klasse Spiel gezeigt und unsere Tore bilderbuchmäßig herausgespielt. Ich muss sagen, dass wir heute, im Gegensatz zum Spiel in Leverkusen, unsere Chancen genutzt haben. Sonst hätten wir schon dort gewonnen. Die Mannschaft war nicht nur sehr konzentriert auf das heutige Spiel, sondern wir haben auch den Raum sehr eng gemacht, sind vorne draufgegangen, haben Pressing gespielt und uns Bälle erkämpft. Zwangsläufig haben wir in Ballbesitz dann auch sehr guten Fußball gespielt.“

…über die Aussichten für das Achtelfinal-Rückspiel gegen Basel: „Wir wissen dass wir einen 0:1-Rückstand aufholen müssen. Heute war es das richtige Signal, dass wir Tore schießen können und dass wir konzentriert vor dem gegnerischen Gehäuse agieren. So muss es am Dienstag auch sein. Basel wird es uns nicht so leicht machen wie Hoffenheim heute.“

Bastian Schweinsteiger (FC Bayern München) über die Gründe für den Sieg:
„Wir haben heute das geschafft, was uns in der Vergangenheit nicht immer gelungen ist: ein frühes Tor zu erzielen. Dann haben wir gleich noch eins nachgelegt und dann wird es schwierig gegen uns zu gewinnen. Das haben wir heute sehr gut gespielt, auch sehr gutes Pressing gemacht und verschoben. Deswegen geht der Sieg auch in der Höhe völlig in Ordnung.“

Arjen Robben (FC Bayern München): „So muss es natürlich immer sein. Heute hat es Spaß gemacht und so müssen wir weitermachen. Es kann nicht sein, dass wir Dienstag und nächsten Samstag wieder anders spielen als heute. Wir müssen weitermachen und wir haben es heute gezeigt. Das muss uns Selbstvertrauen geben.“

Mario Gomez (FC Bayern München): „Wir müssen schauen, dass wir unsere Spiele jetzt einfach gewinnen in dieser Art und Weise wie heute. Wir haben es nicht mehr selbst in der Hand die letzten Spiele alle noch zu gewinnen und das müssen wir tun.“

Markus Babbel (Trainer 1899 Hoffenheim) über die Niederlage gegen Bayern:
„Ich verliere wahnsinnig ungern, aber nichts desto trotz: Wenn die Bayern einmal ins Rollen kommen, dann ist es extrem schwer. Man hat ja bei Leverkusen in Barcelona gesehen: Wenn das da mal ins Laufen gerät, ist es wahnsinnig schwierig, dagegenzuhalten. Wenn man vorher nicht mit der richtigen Einstellung oder sogar mit Angst ins Spiel geht, dann kann so eine Welle auf dich zukommen, der du dann nicht mehr standhalten kannst. Wir sind hingefallen, jetzt müssen wir wieder aufstehen und am Freitag eine viel bessere Leistung zeigen als heute.“

Robin Dutt (Trainer Bayer Leverkusen) zur 2:3-Niederlage in Wolfsburg:
„Die Geschichte ist relativ einfach erzählt. Nach einer Viertelstunde müssen wir 3:0 führen – dann ist das Spiel gegessen. Danach haben wir fünf verletzte Spieler. Einer kann durchspielen, vier nicht. In Unterzahl holen wir dann sogar ein 1:3 noch einmal so auf, dass wir zum Schluss noch das 3:3 machen können. Das war die Geschichte des Spiels: Zu viele Verletzungen, zu viele Umstellungen und keine Stabilität mehr.“

Rudi Völler (Sportdirektor Bayer Leverkusen) über die Gründe der Niederlage:
„Es war dann ein bisschen Unordnung da und dann haben wir in den entscheidenden Momenten von Wolfsburg die Kontertore gefangen. Die haben richtig wehgetan. Dann fehlt am Ende auch ein bisschen die Kraft, so ein 3:1 noch einmal umzubiegen. Aber trotz alledem ist die Mannschaft noch einmal zurückgekommen, was man gar nicht glauben konnte nach dem 1:3 und hätte zum Schluss fast noch den Ausgleich erzielt. Die Niederlage tut weh. Es waren jetzt vier bittere Tage, aber jetzt müssen wir wieder aufstehen und am Wochenende gewinnen.“

Thomas Tuchel (Trainer Mainz 05) über den Lauf von Zidan:
„Es ist natürlich großartig und es bestätigt sich jede Woche. Jeder wartet darauf und es passiert – es ist wie mit vielen Dingen im Leben. Jetzt hat der Junge einen absoluten Lauf und den soll er schön pflegen.“

Dieter Hecking (Trainer 1.FC Nürnberg) über die Nürnberger Aussichten:
„Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit wieder eine fantastische Leistung gezeigt. Wir müssen unsere Spiele einfach bestreiten und werden die Punkte holen, die wir brauchen. Da bin ich mir hundertprozentig sicher.“