Heimatverein blickt auf drei Jahrzehnte erfolgreicher Arbeit

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Als sich am Freitag, dem 24. Februar 2012 exakt 55 Mitglieder des Wechmarer Heimatvereins im Levin Clauß Saal des Landhauses Studnitz drängelten, hieß es für den Vorstand des rührigen Vereins Bilanz zu ziehen, über das Jahr 2011 und die fast 70 Aktivitäten und Einsätze, die die Mitglieder absolvierten.

Mit 126 Mitgliedern zählt der Wechmarer Heimatverein zu den größten Vereinen seiner Art in Thüringen und das gerade verflossene Jahr war ein besonderes Jahr für die Wechmarer, denn bereits 1986 verwirklichte der Verein das Projekt, weshalb er sich 1982 gründete. Marlies Peters, Hannelore Körbs, Wolfgang Herz und Knut Kreuch sind heute noch im Verein aktiv, sie waren es, die mit Werner Herold und Arthur Prauße die damalige Ortsgruppe Heimatgeschichte aus der Taufe hoben, nur mit dem Ziel die „1200 Jahrfeier Wechmars“ 1986 vorzubereiten. Und 25 Jahre später gibt es den Verein immer noch!

Ein Vierteljahrhundert später galt es deshalb, die 1225Jahrfeier mitzugestalten und es ist schon verwunderlich, gerade wo heute die schnellen Aktionen wie Pilze aus dem Boden sprießen und nach dem Erreichen des Zieles wieder eingestampft werden, ist der Wechmarer Heimatverein immer noch aktiv und wuchs seit 1986 kontinuierlich.

2011 gab es deshalb nicht nur eine Beteiligung des Vereins mit rund 100 Mitgliedern am Historischen Festumzug sondern, der Chor sang in der Kirche zum Festgottesdienst, die Tänzer gestalteten die Gala der Vereine mit, im Landhaus Studnitz lud ein die Ausstellung „Wechmar-Adel, Bach und fleißige Bürger“ zu der Vereinsvorsitzender Knut Kreuch einen Bildband vorlegte, in dem er 50 Persönlichkeiten des Dorfes portraitierte und deren Wirkungen im Gothaer Land darstellte.

Doch nicht nur die „1.225 Jahrfeier“ hielt den Verein in Atem, auch die ständigen Veränderungen im Vereinshaus Landhaus Studnitz. So konnten zum „Tag des Denkmals“ im September die zwei Grabplatten des Pfarrers Melchior Mengewein und des Junkers Hans Melchior Marschalk im Hof eingeweiht werden.

Welche Sorgen der Erhalt eines denkmalgeschützten Hauses bereitet, davon konnten die Mitglieder 2011 ein Lied singen. Wurde doch in der Nachbarschaft eine alte Scheune abgerissen, so suchte das Marderpärchen ein neues Nest und siedelte sich auf dem Dachboden des Landhauses an. Erst als sich bei einem Regeneinbruch die Dachziegeln hoben, konnten die neuen Mieter begrüßt und aus dem Haus gebeten werden. Mehrfach war die Heizungsanlage des Hauses kaputt und verursachte Kosten, Friedhelm und Detlef malerten die Räume neu und auch Holger war beim  Bau einer Holzhütte im Hof im Einsatz. Mit zwei Arbeitseinsätzen bemühten sich die Mitglieder alle Arbeiten in den Griff zu bekommen, aber, auch das wird immer schwieriger, deshalb hilft jetzt Heiko Sopuschek tatkräftig als Hausmeister, wenn Grit wieder heiratswillige Paare durchs Haus führt muss alles in Ordnung sein, denn schließlich zählt Wechmars Rokokosaal zu den schönsten Heiratsplätzen Thüringens.

2011 hieß für den Wechmarer Heimatverein auch Abschied nehmen von Ehrenmitglied Marta Armstroff und den Heimatfreunden Horst Rebmann, Dieter H. E. Vogel (Leverkusen) und Resi Heinemann (Regensburg). Anfang 2012 verstarb Tekla Herz.

Mit großer Freude blicken die Mitglieder des Wechmarer Heimatvereins in ihr Jubiläumsjahr 2012, denn am 2. November wollen sie gemeinsam mit Freunden auf drei Jahrzehnte erfolgreicher Arbeit in der Heimat- und Denkmalpflege, der Volkskunde und der Trachtenerhaltung blicken. Höhepunkt des Jahres werden die Veit-Bach-Festspiele Wechmar 2012 sein, wo der Verein als Premiere am 7., 8., und 9. September das Volksschauspiel „Kirchendonner um Sankt Viti“ am Originalschauplatz in der Wechmarer Sankt Viti Kirche zur Aufführung bringen wird. Mehr als 60 Mitwirkende sind für das zweistündige Volksschauspiel geplant, das wieder von Knut Kreuch verfasst worden ist und in dem Antje Körbs, wie seit dem Jahre 2000 die Regie führt.

Mit der Ausstellungseröffnung „Wechmar mitten in der Welt – die Entdeckung des großen Gräberfeld“ eröffnen die Heimatfreunde am 4. Mai ihr Veranstaltungsjahr im Heimatort, dem das 16. Wechmarer Laubmännchenfest am 25. Mai folgt und das mit dem 8.Wechmarer Weihnachtsmarkt am 1.Adventswochenende seinen Abschluss findet.

Die Wechmarer werden natürlich auch das Deutsche Trachtenfest und das Thüringer Landestrachtenfest vom 1. bis 3. Juni 2012 in Altenburg besuchen, werden am 8. Juli ins oberfränkische Sennfeld zum großen Trachtenfest fahren. Der Chor des Vereins hat die Ehre an der EUROPEADE-Gala am 6. Oktober im Gothaer Kulturhaus unter dem Motto „Europa kommt nach Gotha – Der EUROPEADE – Marathon beginnt“ mitwirken zu dürfen. Und natürlich will der Wechmarer Heimatverein auch den Erfolg des Jahres 2011 fortsetzen, denn im Oktober war es gelungen, wieder einen historischen Wechmarer Kirmesball auf die Beine zu stellen, der am 13. 10. 2012 seine Fortsetzung finden wird.

„Bei uns hüpfen die ganz Kleinen, es singen und tanzen die Großen, wer eine Fremdsprache kann schwatzt Mundart, wer ein Volksinstrument spielt, der drückt den Dudelsack doch das Schönste ist, alle gemeinsam schlüpfen wir gern in unsere Trachten und spielen Theater“ so fasst Knut Kreuch, der seit drei Jahrzehnten Vorsitzender ist, die Erfolgsgeschichte des Wechmarer Heimatvereins zusammen. Und diese Bilanz kann sich sehen lassen.

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