Intensität hoch und Fehlerquote niedrig halten

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Es geht Schlag auf Schlag: Zum Auftakt für das letzte Drittel der Hauptrunde in der 2. Bundesliga ProA steht den Oettinger Rockets Gotha der nächste Härtetest bevor. Der Tabellenzehnte muss am Samstag bei der aktuellen Nummer neun, rent4office Nürnberg, antreten (Tip-Off: 19.30 Uhr).

Im Kampf um die greifbar nahen Playoff-Plätze geht es um einen „Big Point“ – und zwar für beide Seiten. Deshalb wollen die Gothaer alle Hebel in Bewegung setzen, um die Rückkehr in die Erfolgsspur mit Bravour zu meistern. „Keine Frage, wir wollen dieses Spiel gewinnen! Aber wir wissen natürlich, dass die Nürnberger ein starkes Team haben und vor heimischer Kulisse eine Macht sind“, sagt Rockets-Coach Chris Ensminger. „Sie besitzen viel Erfahrung, bewegen den Ball sehr gut, sind von außen sehr gefährlich und haben einige Ausnahme-Spieler in ihren Reihen, die das Zeug dazu haben, eine Partie im Alleingang zu entscheiden.“

Besonders gut spielten die Nürnberger ihre Stärken am 2. Spieltag der Saison 2013/2014 in Gotha aus. Damals erwischten sie vor allem aus der Distanz einen blendenden Tag und versenkten 55 Prozent ihrer Dreipunkt-Würfe (12 von 22) – diese imposante Trefferquote gab letztlich den Ausschlag für den 84:75-Sieg der Mittelfranken in der „Blauen Hölle“. Maßgeblichen Anteil am Hinrunden-Erfolg hatte Cornelius Adler. Der Small Forward glänzte an diesem Tag mit 28 Punkten, 4 von 4 Dreiern und einer Trefferquote von 89 Prozent aus dem Feld. Auch bei den beiden jüngsten Erfolgen gegen Science City Jena (95:87) und die ETB Wohnbau Baskets Essen (83:73) war Adler jeweils Top-Scorer im rent4office-Team.

Auf heimischem Parkett haben die Nürnberger in dieser Saison erst zweimal verloren: am 3. Spieltag gegen die BG Göttingen (79:96) und am 7. Spieltag gegen die Otto Baskets Magdeburg (75:89) – also gegen den Liga-Primus und das Team, das aktuell Vorletzter der Tabelle ist. In diesen beiden Niederlagen spiegelt sich ein Stück weit großes Verletzungspech wider, aber auch mangelnde Konstanz. Deshalb haben die Nürnberger ihr ursprünglich ausgegebenes Saisonziel (Heimrecht in den Playoffs – also ein Platz unter den besten vier Teams der Hauptrunde) für den Moment aus den Augen verloren.

Letzteres führte in der ersten Halbserie zu einem Trainerwechsel – Benjamin Travnizek löste Martin Ides ab – und mehreren Nachverpflichtungen. Bereits im Dezember wurde Bingo Merriex, ein Power Forward mit BBL-Erfahrung, geholt. Zuletzt stieß Center Enosch Wolf zum Team, der zuvor für die Telekom Baskets Bonn in der BEKO-BBL im Einsatz war.

Kurzum: Es spricht einiges dafür, dass die Rockets am Samstag eine Top-Leistung abliefern müssen, um in Nürnberg bestehen zu können. Das ist Chris Ensminger bewusst, deshalb sagt er: „Wir müssen alles geben, von der ersten Minute an sowohl konzentriert als auch konstant spielen, die Intensität in der Verteidigung hoch und unsere Fehlerquote niedrig halten!“

Dabei soll auch Marvin Boadu mithelfen. Der Neuzugang wird in Nürnberg sein erstes Pflichtspiel für die Gothaer absolvieren. Seinen ersten Einsatz im Rockets-Trikot hat der 24-Jährige bereits gestern mit Bravour gemeistert. Beim 72:54-Erfolg im Testspiel bei den Uni-Riesen Leipzig (2. Bundesliga ProB) zeigte Marvin Boadu eine starke Leistung – vor allem in der Verteidigung wusste er zu überzeugen.

Wenngleich die Rockets das Testspiel von Leipzig eher in die Rubrik „Probieren und Studieren“ einordnen – es gibt schlechtere Omen vor einem Härtetest.

Autor: Wolfgang Gleichmar