Jena feiert ersten Saisonsieg

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Gegen die Rheinland-Pfälzerinnen aus Bad Neuenahr wollten die Jenaerinnen die
ersten Punkte der Saison einfahren und endlich auch das erste Tor erzielen. Bereits
die Trainingseinheiten in der Vorwoche ließen Martina Voss-Tecklenburg mit
Optimismus auf das bevor stehende Spiel blicken: „Meine Mannschaft zeigte sich
sehr heiß, sehr aggressiv.“

Und genau das bekamen die Zuschauer, unter denen sich auch die Direktorin des
DFB für Frauen- und Mädchenfußball, Steffi Jones befand dann auch auf dem Platz
zu sehen. Denn Jena begann mit engagiertem Pressing und wollte vom Anpfiff weg
zeigen, dass die drei Punkte im Paradies bleiben sollten. Bad Neuenahr hielt mit
Härte dagegen. Daraus resultierte in der zweiten Spielminute eine erste
Standardsituation. Der von Milde aus halblinker Position auf den langen Pfosten
geschlagene Freistoß segelte über alle Köpfe hinweg knapp am rechten Pfosten
vorbei (2.).

In der Anfangsphase hatten die FF USV – Frauen mehr vom Spiel, standen kompakt
und zeigten sich verbessert im Spielaufbau. Nach einem kurz ausgeführten Eckball
hatte Julia Arnold viel Platz, um von der Strafraumgrenze flach auf das Tor zu
schießen. Bad Neuenahrs Torfrau Almuth Schult lenkte den Ball an den Pfosten und
Carolin Schiewe staubte in Stürmerinnenmanier zum 1:0 ab (16.). Endlich war es
gefallen: Das viel umjubelte erste Bundesliga-Tor für den FF USV in dieser
Spielzeit.

Colin Bell, Trainer des SC Bad Neuenahr hatte noch vor zwei Wochen die 0:3 –
Niederlage des FF USV in Frankfurt beobachtet, doch seine Mannschaft schien
sichtlich überrascht von der munter aufspielenden Elf aus dem Paradies. Nach einer
Flanke von rechts verpasste Amber Hearn per Kopf nur knapp, der Nachschuss von
Schiewe blieb in der gegnerischen Defensive hängen (25.). Jena wollte nachlegen
und spielte sich ein um das andere Mal geschickt vor das gegnerische Tor. Ohne
Nationalspielerin Celia Okoyino da Mbabi fehlte den Kurstädterinnen die Kreativität
im Mittelfeld.

Nach einem tollen Solo von Stephanie Milde, die von rechts außen in den Strafraum
zog, konnten sich drei Abwehrspielerinnen von Bad Neuenahr nur noch per Foul
helfen. Strafstoß! Amber Hearn trat an, um ihr erstes Saisontor zu erzielen. Doch
zum entsetzen der Fans traf sie nur den Querbalken und verschenkte damit eine
beruhigende 2:0 – Halbzeitführung (36.).

In Halbzeit zwei wurde der SC Bad Neuenahr stärker, trotzdem fiel dem Team aus
Rheinland-Pfalz nicht viel ein. Nach einer schönen Balleroberung an der Grundlinie
schoss Sylvia Arnold eigensinnig aus spitzem Winkel auf das Tor und übersah die
besser postierte Hearn (57.). Jena war in dieser Phase unkonzentriert im Passspiel
und die Unsicherheiten häuften sich. Dennoch resultierten keine zwingenden
Torchancen für Bad Neuenahr daraus. Einzig nennenswerte Aktion der Gäste war
ein Torschuss aus 30 Meter Entfernung (69.).

In der Schlussphase wurde Jena wieder ballsicherer und versuchte zu kontern.
Sylvia Arnold legte glänzend für Schiewe auf, die aus 25 Meter Entfernung mit
ihrem Flachschuss knapp verzog (73.). Bad Neuenahr verlor nun auch die Lust am
Spiel. Im Spielaufbau gelang nicht mehr viel, auch weil Jena mit Herz und
Leidenschaft verteidigte.

Hoch verdient brachte Jena am Ende den Sieg über die Zeit und konnte mit einer
Klasse Leistung die ersten drei Zähler der Saison einfahren. Steffi Jones’ Besuch im
Paradies war also ein gutes Omen für den FF USV.

Martina Voss-Tecklenburg zum Spiel:
„Wir haben genauso angefangen, wie wir uns diese Woche im Training präsentiert
haben. Wir wollten mit geduldigem Spiel die Räume nutzen, das ist uns auch
gelungen. Wir haben dann das 1:0 erzielt. Mit dem verschossenen Elfmeter waren
aber auch gleich 50% unseres Selbstbewusstseins wieder weg. Durch die Umstellung
von Bad Neuenahr sind wir unter Druck geraten, aber wir haben aus dem Spiel
heraus nicht viel zugelassen und hätten unsere Kontersituationen besser
ausspielen müssen, um das zweite Tor zu erzielen. Ich hoffe, dass wir jetzt ein
bisschen Ballast verlieren und dass wir mit diesem Erfolgserlebnis gestärkt in die
nächsten Spiele gegen München, Potsdam und Duisburg gehen können.“