Jenas Erfolgsserie endet in Nürnberg

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Mit einer unnötigen 98:109-Niederlage endete am Sonntagabend Jenas Ausflug nach Franken und somit die zuletzt vier Siege anhaltende Erfolgsserie des Harmsen-Teams. Science City Jena unterlag beim fränkischen Liga-Konkurrenten rent4office Nürnberg, haderten vor und nach der Halbzeit neben eigenen Unzulänglichkeiten immer wieder mit Fehlern der technischen Ausrüstung in der BBZ-Halle am Berliner Platz. Über einen von Jenaer Seite eingelegten Protest wird in den nächsten Tagen die Spielleitung zu entscheiden haben.

„Natürlich ist es nach einer starken Startphase enttäuschend so ein Spiel zu verlieren. Wir haben uns mit zunehmender Spielzeit aber letztendlich zu viele Fehler geleistet, haben zu selten als Team agiert und sind phasenweise zu arrogant aufgetreten“, nahm Science-City-Coach Björn Harmsen im Anschluss an die Partie kein Blatt vor den Mund. „Nürnberg hat nach der Halbzeit die zweite Luft bekommen und ein starkes Comeback feiern können. Glückwunsch an Ralph“, so Harmsen abschließend.

Sportlich legten Jenas Basketballer einmal mehr los wie die Feuerwehr. Vorn zielstrebig abschließend und in der Defense beherzt zugreifend erspielten sich die Thüringer einen schnell wachsenden Vorsprung, der Nürnberg ratlos über das Parkett laufen ließ. Doch mit zunehmender Spieldauer schlichen sich immer häufiger auch Unachtsamkeiten, ob in der Verteidigung oder im Umgang mit dem Ball, ins Spiel von Science City ein. Die keineswegs aufsteckenden Gastgeber nutzten diese sich ihnen bietenden Möglichkeiten, um trotz eines zwischenzeitlichen Jenaer Vorsprungs von 21:4 (6.) bis zur ersten Viertelpause auf 33:24 zu verkürzen. Während das Harmsen-Team im zweiten Spielabschnitt zunächst die spielbestimmende Mannschaft blieb, ihre erarbeiteten Führung bis kurz vor der Halbzeitsirene verwaltete, kamen die Gastgeber vorwiegend von der Freiwwurflinie zum Abschluss. Ein Korbleger von Nürnbergs Robert Oehle zum 53:53 stellte das Duell unmittelbar vor dem Gang in die Halbzeit-Kabinen faktisch wieder auf Null.

Bereits zu diesem Zeitpunkt mussten einige Jenaer Schnellangriffe aufgrund der sich plötzlich meldenden Signalanlage am Kampfgericht vom Schiedsrichtertrio zurückgepfiffen werden. Das technische Chaos nahm schließlich seinen Lauf, als die Zeitanzeige – sowohl die 24-Sekunden-Uhr als auch die Spielzeitanzeige – komplett den Geist aufgab. Eine mobile Ersatzanlage konnte in der Halle der Technologie-Metropole Nürnberg nicht beschafft werden und so blieb es dem Anschreibtisch vorbehalten, verbleibende Minuten und Angriffs-Sekunden regelmäßig unregelmäßig über das Hallenmikrofon herunterzuzählen.

Eine sich anschließende minutenlange Diskussion am Zeitnehmertisch schien den Rhythmus der Saalestädter nachhaltig gestört zu haben. Die Gastgeber nutzten die Phase der Verwirrung mit dem Charme von Verbandsliga-Athmosphäre zwischen der 23.Minute bis zum Viertelende wesentlich effektiver, setzten sich von 60:56 auf 80:66 (30.) ab. Erst im Abschlussviertel gelang es Science City noch einmal an die starken Minuten des ersten Abschnitts anzuknüpfen. Angetrieben vom hochprozentig treffenden Brady Morningstar gelang es Science City tatsächlich noch einmal auf Schlagdistanz zu gelangen. Beim Zwischenstand von 99:93 – möglicherweise in der 38.Minute – setzte schlussendlich Stephan Haukohl einen dicken Strich unter die Jenaer Aufholjagd und entschied die Partie zu Gunsten der Hausherren.