„Jüdisches Leben in Gotha – Ein Stadtrundgang“

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Mit Unterstützung der Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha in Höhe von 5.000 Euro konnte der Gothaer Verein der Freunde und Förderer der Herzog-Ernst-Schule Gotha das Projekt „Jüdisches Leben in Gotha – Ein Stadtrundgang“ realisieren.

Dieses Projekt ist das Ergebnis einer sehr, sehr langfristigen Arbeit“, meint Frank Wiegand, Mitglied des Fördervereins und Geschichtslehrer an der Herzog-Ernst-Schule. Angefangen habe dieses Projekt nämlich schon im Jahr 2000. Für die Vorbereitung und Durchführung der Begegnungswoche mit ehemaligen jüdischen Mitbürgern hatte die Stadt Gotha die Schulen der Stadt um Unterstützung gebeten. Auf Grundlage umfassender Recherchen und mit fachlicher Hilfe von Matthias Wenzel und Albrecht Loth entstand so ein erster Stadtrundgang auf den Spuren jüdischen Lebens in Gotha.

Im Jahr 2008 übernahmen Schüler der Klassen-stufe 10 die Gestaltung des Gothaer Ausstellungsteils im „Zug der Erinnerung“. Auf Grundlage all dieser Vorarbeiten konnten Schüler der Herzog-Ernst-Schule Ende 2012 im Rahmen einer Seminarfacharbeit eine Arbeit vorlegen, die nun auch ganz praktische Bedeutung für Gotha erhalten wird.

In Arbeit ist ein Flyer zum jüdischen Leben und der Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Gotha. Ebenso können sich Interessierte auf einem QR-Rundgang, für den die Texte ebenfalls von den Schülern selbst eingesprochen wurden, ein Bild machen, an welchen Gebäuden jüdische Geschichte in der Stadt erlebbar wird.

Und nicht zuletzt wird 2014 ein Buch zum Thema erscheinen. Auf ca. 200 Seiten haben die Schüler die langjährigen Recherchearbeiten zum Thema „Jüdisches Leben in Gotha“ zusammengefasst. „Ein ehrgeiziges Projekt“, schätzt Frank Wiegand vom Förderverein der Schule ein. „Aber wir erhielten von Anfang an kompetente Unterstützung durch viele Partner. Nennen möchte ich an dieser Stelle Marlies Mikolajczak von der Stadtverwaltung Gotha, Matthias Wenzel vom Verein für Stadtgeschichte, Torsten Kunz von der Kultourstadt, Thomas Fröhlich vom Landratsamt, Albrecht Loth, Lothar Adler und Christine Brandt. Sie halfen uns, Kontakte zu knüpfen, brachten immer wieder neue Ideen ein und gaben moralischen Rückenhalt, wenn es mal nicht so lief. Zum Beispiel hatten wir ja bei der Frage: ´Wie bringt man überhaupt ein Buch heraus?´ keine Erfahrungen.“

Und eben diese „Unterstützer“ gaben dann auch den Tipp, das Projekt doch einmal dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Gotha, Jörg Krieglstein, vorzustellen. „Den Antrag auf Förderung des Projekts stellten wir kurz vor den Sommerferien. Und schon im August erhielten wir die Zusage auf eine Förderung über 5.000 Euro. So können wir statt der geplanten Auflage von 500 Exemplaren nun vielleicht sogar 1000 Bücher drucken lassen. Vielen Dank an dieser Stelle noch mal an die Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha!“

Und auch auf die Arbeit der Schüler hätte die Förderzusage einen positiven Effekt. „Das war einfach Gold wert!“, freut sich Wiegand, „Schließlich ist es für die Schüler wichtig, zu sehen, dass ihre Arbeit ernst genommen wird und eben nicht nur fürs ´Archiv´war.“

Die Unterstützung für die Herzog Ernst Schule gehört zu jenen Fördermitteln in Höhe von 32.500,00 EUR, welche die Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha im dritten Quartal 2013 für gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Landkreis Gotha zur Verfügung stellte. Dies hatte der Stiftungsrat auf Vorschlag des Stiftungsvorstandes in seiner dritten Sitzung des Jahres 2013 beschlossen.