Keine dreizehn Feen, sondern dreizehn Glückliche

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GOTHA. 19.800 Euro spendete die Raiffeisenbank Gotha in diesem Jahr an 13 Vereine. Seit 2007 ist es Tradition, dass man sich zum Nikolaus symbolisch etwas in die Schuhe schiebt.

Es ist nicht immer die Höhe des Schecks, die für Freude sorgt. Bei denen, die vom Nikolaus im Auftrag der Raiffeisenbank etwas bekamen, können selbst kleine Summen Großes bewirken: Bestes Beispiel dafür ist der Kreisjugendring.

Die 500 Euro erhält Angela Gräser. Die Streetworkerin kümmert sich seit Jahr und Tag um Drogenabhängige. Die sind oft jung, manche der Frauen haben Kinder, die ebenfalls schon abhängig sind. Angela Gräser betreut sie mit Dr. Markert in einem Methadon-Projekt. Das Geld fließt in Gräsers Handkasse; so kann sie unkompliziert etwas zu essen kaufen, andere Kleinigkeiten beschaffen, die ihren Schutzbefohlenen im Moment am Dringendsten fehlen: „Das gibt es eben nicht nur in Frankfurt am Main oder Berlin, sondern auch in Gotha. Deshalb ist Ihre Hilfe so wichtig!“, dankte Kreisjugendring-Chefin Petra Grensemann Dietmar Lugauer. Der RaiBa-Prokurist hatte die Rolle des Nikolaus’ übernommen, weil „Niko(K)laus“ Baumbach im vorigen Jahr seinen roten Mantel an den Haken gehängt hatte.

Willkommen waren auch die 150 Euro Unterstützung beim SV Westring Gotha e. V.  Vor 16 Jahren mit 25 Kindern gegründet, sind die Fußballer aus Gotha-West immer noch behüteter Hafen für Kinder und Jugendliche „aus dem nicht immer einfachen Umfeld“. So charakterisierte Vereinsvorsitzender Heinz Lindner das Lebensumfeld jener, denen der Verein Halt und Zuwendung bietet. Die ist eben so groß, dass heute noch viele aus den ersten Jahren dabei sind.

Deshalb hat Westring elf Mannschaften, von denen acht im Nachwuchsbereich arbeiten. 25 ehrenamtliche Trainer und Betreuer und etwa 250 Mitglieder geben dem Verein Rückhalt, der sich immer auch für Integration einsetzte: Die Aktion „Zeig dem Rassismus die Rote Karte!“ – damals gemeinsam mit der RaiBa organisiert – erzeugte Aufsehen. Und der Verein hat immer noch in seiner Satzung den Passus, dass er jenen die Tür weist, die rechtsradikale oder rassistische Ansichten äußern und haben …

Ein wenig abseits von Gotha liegt Friedrichswerth mit seinen 530 Einwohnern. Dennoch ist der Ort, der fast 800 Jahre lang Erffa hieß, im Blick der Raiba. Und das nicht nur, seit man sich sein wunderschönes Schloss anschaute. Das sucht immer noch den Investitions-Prinzen, der es aus seinem Dämmern befreit. Das Schloss ist aber eine Nummer zu groß – für die Raiba; erst recht für den Heimatverein. Der, 1995 gegründet, hat trotzdem eine Menge bewegt: Im Waisenhaus wurde das Heimatmuseum eingerichtet, eine Trachtengruppe gegründet, die alte Pfarrscheune von 1740 wird ausgebaut. Und um Friedrichwerths großen Sohn und Ehrenbürger Prof. Dr. Hermann Haack kümmert man sich auch. Der Verein, das erzählte Jörg Möller, übernahm die kleine Haackstube, pflegt sie, um sie der Nachwelt zu erhalten. Die 500 Euro der RaiBa werden in die Dachsanierung des Haackhauses eingehen, wofür auch Gelder des Kultusministeriums und der Gemeinde fließen.

Ähnlich Interessantes erzählten Manfred Ender (Kreisfeuerwehrverband), Michael Schneider (Behindertenverband), Heino Geestmann („Gotha glüht e. V.), Dirk Schmidt (Freundeskreis Salzmannschule), Gisbert Walter (Geflügelzuchtverein Mühlberg), Günter Müller-Rogalla (Gesellschaft der Freunde und Förderer der Thüringen Philharmonie Gotha e. V.) oder Arnfrid Gothe (Volkssolidarität Gotha).

Die beiden letzteren fassten allerdings die größten „Brocken“ ab: Müller-Rogalla, Intendant des Gothaer Traditions-Klangkörpers, dankte für die seit 2009 andauernde Sponsoring der Kinder- und Jugendkonzerte. Vier Jahresraten zu 5.000 Euro sind vereinbart, halfen u. a. in der Saison 2010/2011 mit, dass bei sechs Konzerten 3.743 Kindern und Jugendlichen klassische Musik nahegebracht werden konnte.

Der Geschäftsführer der Volkssolidarität, Arnfrid Gothe, nun hatte den 2011er Jackpot geknackt: Schon vor einigen Wochen bekam er für die Flotte seiner Pflegedienste einen VW Fox im Wert von 10.000 Euro (Die Gothaer Internetzeitung berichtete).

Die Spenden der RaiBa kommen aus Erlösen des Gewinnsparens des hessisch-thüringischen Gewinnsparvereins der Raiffeisen- und Volksbanken: Deren Kunden zahlen monatlich 5 Euro auf ein Sparkonto ein, wovon jeweils vier Euro als Sparrate angelegt werden. Der verbleibende Monats-Euro wandert in einen großen Lostopf für Gewinnspiele, bei denen bis zu 50.000 Euro für die Kunden drin sind. Aus den Überschüssen werden dann jährlich Spenden zur Verfügung gestellt. Gothas RaiBa-Kunden beteiligen sich derzeit mit ca. 6.000 solcher Gewinnspar-Lose.

Fliesenstudio Arnold