Keine großen Flächen für Industrie und Gewerbe in Erfurt

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Die Industrie- und Handelskammer Erfurt schlägt Alarm: In der Landeshauptstadt fehlt es an großen zusammenhängende Industrie- und Gewerbeflächen. Die meisten der seit 1990 neu angelegten 17 Gewerbegebiete sind ausgebucht. In der Summe stehen nur noch 82 Hektar zur Verfügung. Das entspricht rund sieben Prozent der bisher ausgewiesenen Flächen.

„Dies ist grundsätzlich eine erfreuliche Entwicklung, die für die Attraktivität Erfurts bei Investoren und Unternehmern spricht“, sagte Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt, am Dienstag. „Allerdings sind auch für künftige Großansiedlungen neue Gewerbeflächen dringend notwendig“, fügte er hinzu. Gerade wegen der zentralen Lage und der perspektivisch hervorragenden Verkehrsanbindung Erfurts durch den neuen ICE-Knoten ab 2017 werde die Landeshauptstadt für Firmenansiedlungen weiterhin von Interesse bleiben.

„Investoren warten nicht, entweder sie erhalten ein attraktives Angebot oder sie ziehen weiter“, warnte der IHK-Chef. Ein vorausschauendes Flächenmanagement sei daher zwingend notwendig, insbesondere weil die Flächensicherung und -erschließung oft ein komplizierter und langwieriger Prozess ist. In diesem Zusammenhang kritisierte Grusser die jüngste Entscheidung des Stadtrates, der eine Ausweisung neuer Gewerbeflächen abgelehnt hatte. Schließlich würden damit auch neue Arbeitsplätze verhindert und Erfurt in seiner wirtschaftlichen Entwicklung benachteiligt.

Das Foto zeigt die Baustelle für ein großes Logistikzentrum im Norden Erfurts. (Foto: Uwe Frost)