Kooperationsprogramm zwischen dem Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts der Universität Jena und der Princeton University

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Ein attraktives akademisches Austauschprogramm verbindet jetzt das Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts der Universität Jena mit dem History Department der Princeton University in New Jersey: In den kommenden vier Jahren können Doktoranden und Postdocs der Geschichtswissenschaft ein Forschungssemester oder -jahr an der jeweiligen Partnereinrichtung verbringen. Das entsprechende Abkommen vertieft eine seit Jahren gewachsene Zusammenarbeit, die bereits mehrfach Gastprofessoren und -referenten aus Princeton nach Jena geführt hat. Initiatoren der Partnerschaft sind Prof. Dr. Norbert Frei, der Leiter des Jena Center, und der Princetoner Wirtschaftshistoriker Prof. Dr. Harold James. Ermöglicht wurde das neue Programm durch eine großzügige zusätzliche Spende von Dr. Christiane und Dr. Nicolaus-Jürgen Weickart, den Stiftern und langjährigen Förderern des Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Zur Eröffnung des „Exchange Programs“ fand kürzlich ein zweitägiges Symposion in Princeton statt. Die Frage „What was the 20th century, and when did it end?” stand im Mittelpunkt der Diskussionen, an denen sich neben den Projektleitern und den ersten Stipendiaten eine Reihe prominenter Vertreter des Fachs aus den USA und aus Deutschland beteiligten – unter ihnen einer der ersten Gastprofessoren des Jena Center, der inzwischen 88-jährige New Yorker Historiker Fritz Stern. Die These vom „kurzen 20. Jahrhundert“, das lediglich vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis zum Fall der Mauer 1989 gereicht habe, stellten die Diskutanten mehrheitlich in Frage und machten alternative Periodisierungsvorschläge, in denen sie Kontinuitäten über die beiden Jahrhundertwenden hinaus betonten. Die facettenreichen Beiträge setzten wichtige Impulse für den Austausch von Forschungsideen und -ergebnissen in den kommenden Jahren.

Dr. Dominik Rigoll arbeitet bereits als erster Jenaer Gastwissenschaftler in Princeton an seinem Forschungsprojekt zur Geschichte der deutsch-französischen Annäherungen im 20. Jahrhundert. Mit Mark Volovici wird im Februar 2015 der erste Gastdoktorand aus Princeton nach Jena kommen; er untersucht die Bedeutung der deutschen Sprache für jüdische Autoren seit dem 18. Jahrhundert. Zur gleichen Zeit wird Dr. Franka Maubach ihren Aufenthalt in Princeton beginnen und dort zum Geschichtsbild des „deutschen Sonderwegs“ seit 1933 forschen.