Luchs und Gepard auf Schlauchboottour

0
1328

Am späten Abend des 4. Juni 2013 erreichte den Gothaer Tierpark-Leiter Roland Walther ein Hilferuf des Tierparks Bernburg. Vorausgegangen war ein Hilfsangebot an den dortigen Tierpark, bei Bedarf mit Personal und motorisiertem Schlauchboot bei der Evakuierung von Tieren behilflich zu sein.

Noch in der Nacht wurden die entsprechenden Kollegen informiert und die Absprache mit dem Bootseigentümer (Vermessungsbüro Gerd Flach, Tröchtelborn) geführt. Nach Verladen aller benötigten Sachen (2 Schlauchboote, Stiefel, Wechselsachen usw.) fuhren Martin Krämer (Vermessungsbüro Flach), die Vorsitzende des Fördervereins Tierpark Gotha e.V. Karin Flach, die Tierpflegerin Anett Engelhardt und Tierpark-Leiter Roland Walther mit dem VW-Transporter des Vermessungsbüros Flach zum Tierpark Bernburg.

Der Einsatz in Bernburg begann gegen 10.00 Uhr. Das Schlauchboot der Gothaer Tierpark-Crew war das erste Fahrzeug, das nach Beginn der Flutkatastrophe zum Tierpark gelangte.

Nach Bestandsaufnahme der Schäden wurde mit der Evakuierung der Tiere begonnen. Anett Engelhardt und Karin Flach halfen beim Fangen und Verpacken zahlreicher Tiere vom Affen bis zu Kleinvögeln. Die verpackten Tiere wurden von den Zoos in Halle und Leipzig übernommen. Mit dem Schlauchboot wurden Tiere transportiert bzw. der Tierarzt zu den verschiedenen Tierunterkünften gefahren. Die Bootsbesatzung half dem Tierarzt bei der Vorbereitung und  Narkotisierung bestimmter Tierarten. Diese Tiere (Luchse, Geparden) wurden per Schlauchboot zum Sammelplatz verbracht.

Zudem wurden ganztägig Tierpfleger zur Versorgung der Tiere zu den verschiedenen Stellen im Tierpark gefahren, da große Teile des Parks nicht mehr zu Fuß zu erreichen waren.
Nach Abtransport einer großen Herde von Schafen und Ziegen wurde der Einsatz gegen 19.30 Uhr beendet und die Heimreise angetreten. Die Höhe des Wasserstandes im Tierpark betrug zu dieser Zeit etwa 1,20 m bis  2,00 m bei teilweise reißenden Fluten. Nach Information der Tierparkleitung Bernburg am 6. Juni 2013 – 8.00 Uhr ist der Wasserstand weiter gestiegen und der Tierpark nur noch mit Boot zu befahren. Zahlreiche Tiere befinden sich noch in ihren Gehegen bzw. Ställen.