Montag erfolgt weitere Erinnerung an Oper der Nationalsozialisten in Gotha

0
1236

Am kommenden Montag, 4. August findet in Gotha die 9. Stolpersteinverlegung seit 2006 statt, bei der weitere fünf Stolpersteine verlegt werden. 1993 von dem Kölner Künstler Gunter Demnig initiiert, erinnern diese an die Vernichtung der Juden, Sinti und Roma, der politisch Verfolgten, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und anderen Opfer des Nationalsozialismus. Dazu werden die Stolpersteine – mit Messingblech verkleidete Pflastersteine, auf denen die biografischen Daten der Betroffenen eingraviert sind – vor dem Wohnhaus der Betroffenen oder an deren früherer Stelle im Gehweg eingelassen.

Der erste Stolperstein wird um 16.30 Uhr in der Schützenallee 26 verlegt. Er erinnert an den Kommunisten und Antifaschisten Hugo Meister (1901-1956), der 1933 bis 1935 im Zuchthaus Gräfentonna und als Angehöriger der Widerstandsgruppe um Theodor Neubauer 1944/45 im KZ Buchenwald inhaftiert war, 1945 bis 1951 als Bürgermeister der Stadt Gotha amtierte und 1951 aus der SED ausgeschlossen wurde.

Es folgt im Grünen Weg 16 ein Stolperstein für den Fabrikanten Max Ledermann (1875-1942), der 1942 vor der Deportation nach Belzyce den Freitod wählte und als Letzter auf dem Jüdischen Friedhof in Gotha bestattet wurde; anschließend werden in der Schlichtenstraße 41 zwei Stolpersteine für Helene Lutzky (1893-1942) und Siegbert Lutzky (1897-1942) verlegt, die 1942 in Belzyce ermordet wurden.

In der Oststraße 40 wird außerdem ein Stolperstein an den Kommunisten und antifaschistischen Widerstandskämpfer Otto Geithner (1876-1948) erinnern, der 1920 bis 1927 dem Thüringer Landtag angehörte und 1935 bis 1938 in den Zuchthäusern Gräfentonna, Ichtershausen und Halle sowie von 1938 bis 1945 im KZ Buchenwald inhaftiert war.

Die Initiatoren bedanken sich bei allen Spendern – den Vereinen Kommpottpora und „Bildung vereint“ sowie verschiedenen Gothaer Bürgern.

Albrecht Loth