Vom 18. Juli bis 18. August 2011 absolviert Anna Miazga aus der Gothaer Partnerstadt Kielce im Rahmen eines Förderprogramms des polnischen Kultusministeriums zum interkulturellen Austausch für Museumsmitarbeiter ein Praktikum bei der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha.
Die Verbindung zur Stiftung ergab sich aus den seit 1997 bestehenden sehr intensiven Kontakten zwischen der Residenzstadt Gotha und der Partnerstadt Kielce. Neben zahlreichen Begegnungen auf verschiedensten wirtschaftlichen und kulturellen Ebenen werden auch Praktika dieser Art angestrebt. Damit derartige Verbindungen aufgebaut werden können, steht Miroslaw Obara, zuständiger Mitarbeiter der Stadtverwaltung Kielce und verantwortlich für das Kontaktbüro der Stadt Kielce in Gotha, zur Verfügung. Er ist ständig bemüht, zwischen den beiden Städten zu vermitteln und bestehende Kontakte zu vertiefen.
Frau Miazga ist seit zwei Jahren Museumsassistentin in der Zweigstelle des Nationalmuseums in Kielce (Muzeum Narodowe w Kielcach) im ehemaligen Krakauer Bischofspalast. Dieses Gebäude aus dem 16. Jahrhundert beherbergt heute u. a. eine Gemäldesammlung mit Werken aus dem 12. bis 18. Jahrhundert. Frau Miazga, die an der Historischen Fakultät der Universität Kielce studiert und sich dabei auf das Thema „Kulturerbe“ spezialisiert hat, freut sich sehr über das Praktikum in Thüringens größtem Schloss: „Ich habe die große Chance, mein Wissen über die Barockzeit auszuweiten und eine Menge über die Verbindungen zwischen der Geschichte Thüringens und Europas zu lernen.“
Im Krakauer Bischofspalast ist sie für den Besucherservice und die Werbung verantwortlich, zusätzlich organisiert sie Veranstaltungen und Konzerte. „Ich bin wirklich dankbar, dass ich praktische Erfahrungen in Gotha sammeln kann. Das Schloss und die Stadt sind wunderbar. Ich habe die Chance, eine Menge zu lernen und neue Erfahrungen beim einzigartigen, barocken Ekhof-Festival zu sammeln.“
Während des Praktikums wird Frau Miazga Einblicke in alle Bereiche des Schlosses erhalten. Dabei wird sie mit den Wissenschaftlern sprechen können oder den Restauratoren über die Schultern schauen. Bei einem ersten Rundgang war sie von der Reichhaltigkeit und Vielfalt der Sammlungen auf dem Friedenstein begeistert: „Ich habe die prächtigen Räume des Schlosses Friedenstein besichtigt, die atemberaubend sind. Ich bewundere die großartige Kunstsammlungen aus verschiedenen Epochen: Ägyptische Mumien, hervorragendes Gemälde von Cranach, die herrlichen Houdon-Skulpturen, die Sammlungen von Porzellan und moderner Kunst.“ Besonders interessant fand sie die aktuelle Sonderausstellung „Elefantastisch! – Gotha ganz groß“. Demnächst wird sie sich in Ruhe das Museum der Natur anschauen und die Museumspädagogen während des umfangreichen Sommerferienprogramms unterstützen.
Doch nicht nur das Schloss hat Frau Miazga nachhaltig beeindruckt. Beim Thüringentag konnte sie sich bereits in Gotha umschauen: „Ich habe Gotha während der Thüringentages besucht und die Einwohner kennen gelernt. Sie sind sehr freundlich und hilfsbereit. Diese Veranstaltung war wirklich beeindruckend, und es war für mich bereichernd, dieses Fest zu erleben. Ich bin wirklich froh, einen Monat in dieser wunderbaren Stadt, im prächtigen Schloss Friedenstein und seiner schönen Umgebung zu verbringen. Ich glaube, mein Praktikum hier wird ein unvergessliches Erlebnis werden.“
Publiziert am: 22.07.2011; 09:36
