NABU-Wolfstagung in Altenburg

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Das Märchen vom „bösen Wolf“ ist weit verbreitet und hat sich über Jahrhunderte im Bewusstsein der Menschen gehalten. Die Heimkehr des großen Beutegreifers wird einerseits von großer Freude begleitet, andererseits aber auch mit Skepsis und zuweilen sogar mit Hass.

Am 27. August 2011 findet die Tagung „Mit Wölfen leben“ der NABU-Bundesarbeitsgemeinschaft Wolf in Altenburg statt. Auf dem Programm stehen die Themen der Wolf in Deutschland sowie speziell in Brandenburg, die Situation des Wolfs in Schweden, die allgemeine Rechtslage und der Wolf in Mythen und Märchen.

„Die Gesellschaft muss erst wieder lernen, mit Wölfen zusammenzuleben, sie als ganz normalen Bestandteil der heimischen Fauna zu akzeptieren. Unsere Tagung soll dazu beitragen, die Akzeptanz dieser Wildtiere zu steigern, Vorurteile und falsche Informationen auszuräumen“, erklärt Katharina Weinberg, die Sprecherin der NABU-Bundesarbeitsgemeinschaft Wolf.

Rund anderthalb Jahrhunderte nach ihrer Ausrottung kehren Wölfe in ihre einst verlorenen Territorien zurück. Mittlerweile hat sich eine wachsende Wolfspopulation in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt etabliert. Auch hinterließ Isegrim in anderen Bundesländern seine Spuren. Inzwischen ist Thüringen, sowie ganz Deutschland, Wolfserwartungsland. Während der Wolf in vielen Teilen der Lausitz längst zur Normalität geworden ist, ist der Informationsbedarf in neuen Wolfsgebieten noch sehr groß. Wölfe brauchen keine Wildnis. Die anpassungsfähigen Tiere kommen in unserer Kulturlandschaft gut zurecht. Bei der Aufklärung über den Wolf gilt es, unter anderem Befindlichkeiten und besondere Interessenlagen zu beachten sowie Lügen und gezielten Desinformationen den Nährboden zu entziehen.

Kirsten Schellenberg, die Landesgeschäftsführerin des NABU Thüringen: „Den oft geschürten Vorurteile gegenüber dem Wolf kann nur mit fundierten Fakten über die Lebensweisen des Tieres entgegengewirkt werden. Dabei gilt es allerdings, die Risiken nicht zu verschweigen. Wir als NABU Thüringen haben uns deshalb schon im letzten Jahr dazu entschlossen, einen Wolfsaktionsplan für Thüringen zu verabschieden, in dem die Aufklärungsarbeit eine wichtige Rolle spielt.“