Ohratalbahn steht zu Recht im Schwarzbuch der Steuerzahler – Landrat Gießmann trägt Mitschuld

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„Nach den immensen Investitionen der Bahn und des Landes in die Bahnstrecke Gotha-Gräfenroda in den zurückliegenden Jahren hätte der Landkreis Gotha mehr für den Erhalt dieser Strecke tun können und tun müssen, um diese für die Entwicklung der Region Ohrdruf wichtige Infrastruktur zu stärken und damit zu sichern. Stattdessen hat der Landrat gegenüber dem Land kleinlich auf der Position beharrt, dass bei den durch den Kreis betriebenen Buslinien nichts geändert werden kann. Das war vermutlich der Todesstoß für den Weiterbetrieb der Bahnlinie durch das Land, weil die Fahrgäste in der Region nicht für einen wirtschaftlichen Parallelbetrieb von Bus und Bahn ausreichen“, so Stefan Schambach, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bündnis 90/Die Grünen-Kreistagsfraktion.

Noch heute zeige der Blick in die Fahrpläne der Bahn und des Busses, wie offenkundig die Buslinie Gotha-Oberhof in Konkurrenz zur Bahnstrecke Gotha-Ohrdruf stehe. Dass der Bus in Richtung Ohrdruf/Oberhof oft nur ein paar Minuten vor oder nach der Bahn in die gleiche Richtung los fahre, sei dabei sicherlich kein Zufall.

Schambach verwies darauf, dass der Kreistag den Landrat auf Initiative der Fraktion SPD-Bündnis 90/Die Grünen vor der Sommerpause per Beschluss beauftragt habe, ein alternatives Verkehrskonzept für den südlichen Landkreis Gotha zu erstellen, in welchem unter anderem die weitest gehende Einstellung des parallelen Busverkehrs entlang der Bahnstrecke Gotha-Ohrdruf zu berücksichtigen sei. Eine ausreichende Versorgung aller betroffenen Orte mit Nahverkehrsdienstleistungen solle dabei aber sichergestellt werden. Das Konzept, für dessen Erstellung in der Zwischenzeit die Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr in Gotha gewonnen werden konnte, sollte ursprünglich den Streckenschließungsplänen des Verkehrsministers entgegen gestellt werden, um eventuell noch ein Umdenken beim Land zu erreichen.

„Leider ist die Fertigstellung des Konzeptes bis zur Einstellung des Bahnbetriebs auf der Strecke im Dezember 2011 nicht zu schaffen. Trotzdem wird weiter daran gearbeitet, damit der Kreis seine Hausaufgaben gemacht hat, falls sich derzeit in Prüfung befindliche alternative Lösungen für einen Streckenbetrieb tatsächlich realisieren lassen. Dann wird nämlich die Frage nach einer besseren Abstimmung und Vertaktung von Bus und Bahn in der Region Ohrdruf als erstes auf der Tagesordnung stehen“, so Schambach abschließend.

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