Polizei ermittelt nach mutmaßlicher Entführung wegen Vortäuschens einer Straftat

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Rätselraten über den mutmaßlichen Erfurter Entführungsfall. Einen Tag nach einer Befreiungsaktion der Polizei werde nun auch wegen des Vortäuschens einer Straftat ermittelt, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Am Mittwoch hatte eine Mutter die Polizei alarmiert, weil ein Anrufer Lösegeld für ihre volljährige Tochter verlangte und andernfalls mit deren Tötung drohte. Am Mittwochabend nahm die Polizei drei mutmaßliche Täter im Alter von 16, 28 und 30 Jahren fest und übergab das Opfer unverletzt seiner Mutter.

Fest steht nach Angaben der Polizei, dass das auslösende Telefongespräch geführt worden ist. Bei den Vernehmungen gaben die drei Verdächtigten indes an, sich nicht an ein solches Telefonat erinnern zu können. Auch das Opfer habe sich nicht bedroht gefühlt. Man habe im Freundeskreis zusammengesessen.

Die Ermittler konnten keine Hinweise auf den Konsum berauschender Mittel als auslösendes Moment feststellen. Auch bei der Durchsuchung der Wohnung wurden keine weiteren Beweismittel aufgefunden. Alle Personen wurden nach Abschluss der Vernehmungen auf Festlegung der Staatsanwaltschaft noch in der Nacht zum Donnerstag aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen bzw. in Obhut gegeben.

Die Ermittlungen wegen Verdachts des erpresserischen Menschenraubes werden um den Verdacht der Vortäuschung einer Straftat erweitert und dauern an. Im Zuge der weiteren Ermittlungen wird auch geprüft, inwiefern die Verursacher für die Kosten des Einsatzes der Polizei-Spezialkräfte aufkommen müssen.

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