Realistische Ausbildungsbedingungen in Gotha

0
1461

Bessere Möglichkeiten, medizinische Hilfe für den Ernstfall zu trainieren, erschließen sich jetzt den Katastrophenschützern und Rettungsdiensten des Landkreises Gotha. Landrat Konrad Gießmann hat am Vormittag eine CRiSis-Notfallpuppe an DRK-Geschäftsführerin Sabine Köhler übergeben.

Das Erwachsenen-Modell im Wert von rund 4.500 Euro erlaubt die realistische Nachahmung der Reanimation, von Beatmungstechniken, das Blutdruckmessen und sogar den Einsatz eines Defibrillators. „Diese multifunktionale Nachbildung ist die erste ihrer Art, die wir hierzulande für die Ausbildung zur Verfügung stellen können“, merkt Landrat Konrad Gießmann an. Die Puppe ermögliche Übungsszenarien, die man bislang überwiegend theoretisch hätte behandeln müssen, und stelle somit eine deutliche Verbesserung dar. Dabei ist das Modell mit verschiedenen Raffinessen ausgestattet: Neben exakt nachgebildeten anatomischen Merkmalen existiert bspw. im Arm ein Lautsprecher, der Blutdruckgeräusche abgibt, oder unter dem Brustkorb eine Vorrichtung, die die Energie der Elektroschocks absorbiert.

An der Neuerung sollen einerseits die Besatzungen der beiden Notfallkrankenwagen trainieren, die der Landkreis Gotha 2009 und 2010 vom Bund für die so genannte Medical Task Force erhalten hatte. Diese Einheiten sollen bei länderübergreifenden Schadenslagen mit einer Großzahl von Verletzten eingesetzt werden und stehen darüber hinaus auch im regionalen Katastrophenschutz zur Verfügung. Andererseits wird die CRiSis-Notfallpuppe ebenfalls den Leistungserbringern im Rettungsdienst des Landkreises zugute kommen. Gesundheitsamtsleiterin und Leitende Notärztin Andrea Lein plant, die Neuanschaffung ebenfalls bei der Aus- und Weiterbildung der Rettungsdienstmitarbeiter einzusetzen. Bereits am 15. März findet die nächste große Zusammenkunft statt, an der die Puppe bereits zum Einsatz kommen kann.

Noch im laufenden Jahr soll die Ausstattung der Katastrophenschützer weiter verbessert werden. Unter anderem sind Kochkoffer, Sitzmöglichkeiten und ein Hubwagen für den Betreuungsdienst vorgesehen sowie zwei Tauchpumpen im Gesamtwert von 5.200 Euro.

Über den Katastrophenschutz im Landkreis Gotha

Die für den Katastrophenschutz bestimmten Fahrzeuge des Landkreises Gotha sind beim DRK Kreisverband stationiert. Dort werden bereits ein Krankentransportwagen sowie ein Arzttruppwagen in der Sanitätsgruppe vorgehalten. Weitere Fahrzeuge dienen zur Betreuung und zum Transport Verletzter, so z. B. je ein 10,5- und 7,5-Tonner-Lkw sowie verschiedene Anhänger und PKW. Im Einsatzfall stehen bis zu 54 ehrenamtliche Katastrophenschutzhelfer zur Verfügung; hinzukommen noch die Helfer und Ärzte der Rettungsdienste.