Rockets starten die Mission „Zugabe“

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Es gibt ein gemeinsames Ziel, für das sich alle Spieler in der 2. Basketball-Bundesliga ProA  ins Zeug legen: Sie wollen sich mit den Besten messen. Dieses Ziel haben die Oettinger Rockets spätestens mit dem Einzug in das Halbfinale der Playoffs erreicht. Denn hier treffen die Gothaer auf das mit Abstand beste Team der Hauptrunde: die s.Oliver Baskets aus Würzburg. Am kommenden Samstag steigt das Auftaktspiel der Best-of-five-Serie in Unterfranken (Tip-Off: 19 Uhr), ehe sich beide Mannschaften am Dienstag nächster Woche in der ausverkauften „Blauen Hölle“ wiedersehen (Tip-Off: 20 Uhr).

Die Ausgangsposition ist zumindest von der Papierform her klar: Der BBL-Absteiger aus Würzburg hat von Anbeginn keinen Hehl daraus gemacht, wo die Reise in dieser Saison enden soll. Die Mission, auf der sich die Baskets nach wie vor befinden, heißt „WUECOMEBACK“. Passend dazu antwortete Würzburgs Head Coach Doug Spradley vor der Saison auf die Frage, wer seiner Meinung nach Meister wird: „Das ist mir eigentlich relativ egal, so lange wir am Ende im Finale stehen und den Aufstieg geschafft haben!“ Mit anderen Worten: Der Einzug ins Playoff-Finale – gleichbedeutend mit dem sportlichen Aufstiegsrecht – ist der Fixpunkt auf dem Weg zur direkten Rückkehr in die Beko Basketball-Bundesliga.

Hingegen haben die Rockets ihr Saisonziel mit dem Einzug in das Playoff-Halbfinale schon übertroffen. „Alles, was jetzt noch kommt, ist eine Zugabe. Gegen Würzburg haben wir überhaupt nichts zu verlieren, also auch keinen Druck“, sagte Head Coach Chris Ensminger bereits unmittelbar nach dem dritten Triumph über Science City Jena am vergangenen Sonntag. „Wir freuen uns auf die Partien gegen die beste Mannschaft der Liga und wollen natürlich auch in dieser Serie alles dafür geben, um das bestmögliche Ergebnis zur erreichen!“

Ein optimales Resultat haben die s.Oliver Baskets bereits im Viertelfinale der Playoffs erzielt: Gegen die Hamburg Towers landeten sie einen Sweep (3:0). Einschließlich der drei Erfolge gegen die Norddeutschen haben die Unterfranken nunmehr 21 Siege in Folge (!) verbucht. Die letzte von lediglich zwei Niederlagen in der Hauptrunde kassierten sie am 29. November 2014: ausgerechnet in der „Blauen Hölle“. Dort triumphierten die Rockets am Ende einer hochklassigen Begegnung mit 77:74 gegen den BBL-Absteiger. Der schrammte im Rückspiel mit großem Glück an einer weiteren Niederlage vorbei, als die Baskets erst in der allerletzten Sekunde des vierten Viertels den Ausgleich (76:76) erzielten, um in der Verlängerung schließlich das bessere Ende zu erzwingen (91:85). Schon damals wünschten sich nicht wenige Würzburger Fans, dass es ein Wiedersehen mit den Gothaern erst im Finale geben möge.

Nicht „nur“ an dieser Stelle lässt sich ablesen, dass beide Seiten großen Respekt voreinander haben. Schließlich gibt es auch mehr als eine Verbindung zwischen beiden Teams. So waren Chris Ensminger und Doug Spradley einst gemeinsam für den Mitteldeutschen BC am Ball (Saison 1999/2000). Spradley war später in Paderborn Trainer von Chris Ensminger und dessen heutigem Assistant Coach Steven Esterkamp (2008/2009). Paderborns Co-Trainer war damals schon Stephan Völkel, der vor der laufenden Saison bekanntlich aus Gotha nach Würzburg wechselte und nun wieder Assistant Coach von Doug Spradley ist. Steven Esterkamp wiederum absolvierte seine letzte Station als Aktiver bei den s.Oliver Baskets (2013/2014), bevor er seine Spieler-Karriere beendete und in Gotha seine Trainer-Laufbahn startete.

Bereits am vergangenen Sonntag „zog“ es Stephan Völkel zurück an seine alte Wirkungsstätte. Er weilte beim dritten Rockets-Sieg der Serie gegen Jena in der „Blauen Hölle“, um den nächsten Gegner der Würzburger zu beobachten. Zu welchen Erkenntnissen er vor Ort kam, lässt sich auch daran ablesen, dass die Baskets bereits am kommenden Montag nach Gotha reisen wollen, um sich dort perfekt auf das zweite Spiel der Serie vorbereiten zu können. Ein weiteres Indiz, das verdeutlicht, wie ernst sie ihre Halbfinal-Aufgabe(n) nehmen.

Ungeachtet dessen muss es nicht zwingend ein Vorteil sein, dass die Würzburger im Viertelfinale ein „leichteres“ Pensum zu absolvieren und zwei Tage mehr zum Regenerieren hatten. Denn jeder, der das letztlich entscheidende Spiel der Viertelfinal-Serie gegen Jena gesehen hat, weiß: Die Rockets sind voll im Playoff-Modus. Sie haben vier knüppelharte Partien bestritten, sich durchgesetzt und sind gerüstet für die schwere Aufgabe gegen die s.Oliver Baskets.

2. Basketball-Bundesliga ProA – Playoff-Halbfinale – Spiel 1

Ansetzung: s.Oliver Baskets – Oettinger Rockets Gotha

Tip-Off: Samstag, 18. April 2015, 19.00 Uhr

Spielort: s.Oliver-Arena
, Stettiner Straße 1, 97072 Würzburg

2. Basketball-Bundesliga ProA – Playoff-Halbfinale – Spiel 2

Ansetzung: Oettinger Rockets Gotha – s.Oliver Baskets

Tip-Off: Dienstag, 21. April 2015, 20.00 Uhr

Spielort: Blaue Hölle, Kindleber Straße 138, Gotha

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