Nachdem die akute Einsturzgefahr von Teilen des Winterpalais durch Teilrückbau und Sicherungsmaßnahmen beseitigt werden konnte, sind die Rohbauarbeiten für das Winterpalais und das Hofgärtnerhaus öffentlich ausgeschrieben. Der Beginn der Arbeiten ist für August vorgesehen.
Der Anblick der Gebäudereste von der stark befahrenen Friedrichstraße aus, konnte man in den vergangenen Monaten als städtebaulichen Missstand bezeichnen. In Gotha wurden in der Vergangenheit bereits mehrfach Gebäude „verhüllt“, so dass der Betrachter einen genauen Eindruck von der späteren Fassade des zu sanierenden Gebäudes bekommt. Diese Variante fand unter der Bevölkerung überwiegend Zustimmung.
Aus diesem Grund wurde in dieser Woche eine bedruckte und 560 m² große Gerüstplane vor den Fassaden angebracht. Sie zeigt die Fassadenansicht des zu errichtenden Gebäudes. Diese Plane ist in der Friedrichstraße 43,95 m lang und 9,50 m hoch, im Philosophenweg 14,95 m lang und 10 m hoch. Der Betrachter hat so ein genaues Bild von dem dahinter entstehenden Gebäude. Mit Beginn der Sicherungs- und Rohbauarbeiten wird die Plane und das Gerüst dann zwischenzeitlich entfernt, um Platz für eine Abstützkonstruktion aus Holzbalken zu schaffen. Diese großen Abstützböcke stabilisieren die weiter zu verwendenden Außenwandbereiche bis in das kommende Jahr hinein.
Ab August wird die Rohbaufirma die im Hintergrund noch befindlichen Raumstrukturen, welche momentan noch die Fassaden stabilisieren, zurückbauen. In der danach folgenden Rohbauphase werden die zu erhaltenden Fachwerkwände ausschließlich durch die Abstützkonstruktion gehalten. Nach Fertigstellung der Rohbaukonstruktion werden die alten Fachwerkwände am Rohbau befestigt.
Danach können die Abstützböcke wieder entfernt werden. An dem nun sowieso notwendig werdenden Fassadengerüst kann dann wieder die bedruckte Plane befestigt und somit zum zweiten Mal eingesetzt werden. Während der nun folgenden Ausbauphase hat der Betrachter wieder die schöne fertige Fassade des Winterpalais vor Augen.
Während der Errichtung der Dachkonstruktion und der Dacheindeckung vervollständigt sich das Bild für den Betrachter in so weit, als dass hinter der bedruckten Plane mit der Fassadenansicht nun im Maßstab 1:1 die Wandansicht durch die Entstehung des Daches ergänzt und vervollständigt wird. Für den Betrachter „wächst“ das Gebäude sozusagen aus der bedruckten Plane hinaus.
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Publiziert am 31.05.2011, 09:37 Uhr
