Saisonende im Thüringer Mittelalter

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Bevor die Thüringer Ritter und Mägde ihre Rüstungen und Zelte für den Winter verstauen und die Handwerker und Händler in die vorweihnachtliche Pause gehen geben sie sich noch einmal ein letztes Stelldichein. Beim Mittelalter- Spektakel auf der Niederburg in Kranichfeld am 6. und 7. Oktober kommen viele von ihnen noch einmal zusammen.

Es ist schon Tradition: immer am ersten Oktoberwochenende (6. und 7. Oktober 2012) werden auf der Niederburg in Kranichfeld die Pferde gesattelt und der Herold ruft die herbeieilenden Ritter zum Turnier. Rings um den Turnierplatz und im Innenhof der Burg werden an die 50 Handwerker- und Krämerstände und gut 20 Ritterzelte aufgebaut, so dass sich dem Besucher ein besonderer Anblick bieten wird, wenn er die liebevoll gepflegte Burg im Herzen von Kranichfeld besucht.

Zwei Mal am Tage reiten die Edlen auf der Bahn, um sich zum finalen Schluss per Lanze aus dem Sattel zu werfen. „Ein Turnier mit Pferden ist immer eine Attraktion.“ erklärt Turnierherold Heinrich „Wenn die Lanzen richtig krachen bekommt man eine Ahnung von der Härte dieses Wettkampfes, selbst wenn in unseren Tagen nur Balsaholz verwendet wird.“ Für kleine und auch große Zuschauer verspricht er ein packendes Erlebnis. „Zuerst bewältigen die Reiter verschiedene Geschicklichkeitsübungen. Danach erst geht es in den Tjost, bei dem am Ende derjenige Sieger wird, der alle anderen Ritter aus dem Sattel stößt.“ Besonders spektakulär aber sei die zusätzlich für Samstagabend um 19:00 Uhr geplante Nacht- Reitshow. Hier zeigen Reiter und Tiere ihr ganzes Können, wenn sie durch Feuerwände reiten oder brennende Ketten durch die Luft wirbeln.

Auch in diesem Jahr soll wieder ein aufwändiger Programm-Mix aus Ritterturnier, Musik, Gaukelei und der berühmten Flugschau des ansässigen Falknerhofes Schütz  tausende Besucher in seinen Bann ziehen.
Dabei ist die Band „Furunkulus“, eine der bekanntesten Formationen der Mittelalterszene. Die fünf Musiker aus Südbayern sind bekannt für den urgewaltigen Sound ihrer riesigen Dudelsäcke und überdimensionalen Trommeln. Sie spielen mehrmals am Tage und geben am Samstagabend nach der Feuershow noch ein Konzert. Mario, der Frontmann der Band kommt ins schwärmen: „Wenn die Fackeln und Kerzen in den Ständen angezündet sind, es nach Glühwein duftet und Furunkulus aufspielt, dann wird ein Mittelalterspektakel so richtig romantisch.“ Auf die Niederburg in Kranichfeld freut er sich besonders, denn ein guter Ruf eilt diesem Fest seit Jahren voraus.  

Nicht nur auf der Bühne sondern zwischen den Gästen und auf Tischen stehend agieren Gaukler Arne Feuerschlund, der seinen Namen alle Ehre macht und das Musik-Trio von „Luscinia Obscura“, welches auch mit Jonlage begeistert. Ein weiteres luftiges Highlight an beiden Tagen ist die Greifvogelschau des Burgfalkners Herbert Schütz, welche täglich um 15:00 Uhr stattfindet. In der einstündigen Vorstellung erleben die Besucher seltene Vögel in unmittelbarer Nähe; Kondor, Uhu, Weißkopfseeadler und verschiedene Falkenarten. Der Besuch der Vorführung ist im Tagesticket inklusive!

Die Reise in die Vergangenheit auf der Niederburg in Kranichfeld beginnt Samstag und Sonntag jeweils um 11:00 Uhr. Samstag endet das Geschehen um 22:00 Uhr, Sonntag um 19:00 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 8,00 € und für Kinder 4,00 €. Kinder unter Schwerthöhe haben freien Eintritt (Kinder im Vorschulalter). Historisch gewandete Besucher zahlen nur 6,00 €. Familien oder Alleinerziehende zahlen nur für das erste Kind. Die Eintrittskarte gilt den gesamten Tag inklusive aller Shows.