Sektdusche für Head Coach Marko Simic

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Für das Tabellenbild war die letzte Hauptrunden-Partie mit BiG-Beteiligung zwar bedeutungslos. Gleichwohl geht das Heimspiel der Oettinger Rockets vom 25. Februar 2012 zweifellos als Highlight in die Geschichte von Basketball in Gotha ein.

Vor allem ob der grandiosen Stimmung in der „Blauen Hölle“. Spätestens beim Nachspiel mit „Humba“-Premiere gab’s kein Halten mehr. Die Spieler tobten ausgelassen übers Feld und verpassten ihrem Coach siegestrunken eine zünftige Sekt-Dusche – passend dazu die Begleitung von den Rängen: euphorische Jubel-Gesänge, jede Menge Applaus und ausnahmslos strahlende Gesichter.

Mit anderen Worten: Es war ein „BiGeisternder“ Abschluss der Hauptrunde für das Gothaer Team und seine Fans. Denn der Spitzenreiter behielt gegen die Fraport Skyliners Juniors mit 101:71 (43:44) klar die Oberhand. Somit landete die Mannschaft von Head Coach Marko Simic den zehnten Heimsieg im elften Heimspiel der Saison und übertraf dabei erstmals vor heimischer Kulisse die 100-Punkte-Marke.

„Ich möchte meiner Mannschaft und unseren Fans ein großes Kompliment machen: Wir haben heute gemeinsam eine starke Hauptrunde gekrönt“, sagte Marko Simic nach dem Spiel. „Aber die Saison ist noch lange nicht beendet. Wir haben noch sehr viel vor!“

Unabhängig davon täuscht das gestrige Endergebnis etwas über den Spielverlauf hinweg. Gegen die stark aufspielenden Hessen taten sich die Rockets zunächst schwer. So lagen die mit allen Doppellizenz-Spielern angetretenen Skyliners vor dem Seitenwechsel kein einziges Mal in Rückstand. Am Ende des ersten Viertels führten sie mit acht Punkten – das war jedoch ihr größter Vorsprung in der gesamten Partie. Marko Simic führte die Anlaufschwierigkeiten unter anderem darauf zurück, „dass wir nach dem Spitzenspiel in Leipzig emotional doch ein wenig ausgepowert waren“.

Doch die Rockets hatten in dieser Saison schon einige Male bewiesen, dass sie sich im Verlauf einer Partie deutlich steigern können. Und das gelang ihnen auch in diesem Spiel. Nach dem Seitenwechsel rissen sie das Geschehen an sich und dominierten die Begegnung deutlich. Wegweisend war dabei eine starke Leistung in der Defense. Das bekam vor allem Fabian Franke zu spüren. Markierte Frankfurts Power Forward vor der Pause 20 Punkte, so war es im Anschluss ein einziger Zähler. Einen schweren Stand hatte auch Frankes Teamkollege Larry D. Wright, der gegen den glänzend aufgelegten Kevin Schaffartzik kaum noch einen Stich sah. Auch deshalb avancierte Gothas Nummer 6 zum Spieler des Tages. Denn Schaffartzik spielte auch fünf Assists, versenkte fünf Dreier und brachte es letztlich auf 23 Punkte – mehr als je zuvor im Rockets-Trikot.

Neben ihm konnten vier weitere Gothaer Spieler zweistellig punkten. Und auch in diesem Zusammenhang zahlte sich erneut der gut besetzte Kader aus. Beleg: Die Spieler, die von der Bank kamen, steuerten zusammen 52 Punkte bei – und somit sogar drei Zähler mehr als die Starting Five. Das wiederum verdeutlicht, dass die Rockets für ihre Gegner sehr schwer auszurechnen sind – eine gute Voraussetzung für die Playoffs.

Apropos: Seit Samstagabend steht fest, dass die Rockets in der ersten Runde der Playoffs gegen den RSV Eintracht Stahnsdorf antreten müssen. Bereits am kommenden Samstag steht in Gotha das erste von maximal drei Spielen auf dem Programm. Beide Teams standen sich in der Vorbereitung auf die Saison 2011/2012 beim PreSeason-Cup in Gotha gegenüber: Damals setzten sich die Rockets gegen den RSV mit 88:72 durch. Zuletzt verlor der Tabellenachte der Staffel Nord sechs Punktspiele in Folge.

Nicht mehr mit von der Partie ist Sebastian Rauch beim Auftakt der Playoffs. Dem dienstältesten Spieler der Rockets, der die Mannschaft berufsbedingt verlässt, wurde nach dem Spiel gegen die Skyliners ein herzlicher Abschied bereitet. Sein Trainer lobte ihn als vorbildlichen Sportler: „,Locke’ spielte sportlich zuletzt zwar eher eine kleine Rolle, aber menschlich eine riesengroße. Er war immer für das Team da, hat für Stimmung gesorgt und sich stets loyal verhalten. Er wird uns fehlen!“

Oettinger Rockets Gotha: Monk (15 Punkte / 3 von 4 Freiwürfen), Roberts (8 / 2 von 3 Freiwürfen), Jarmusz (15 / 6 von 6 / 3 Dreier), Schaffartzik (23 / 4 von 5 / 5), Watson (3 / – / 1), Rauch (0), Niebuhr (18 / 2 von 2), Kuppe (10 / 4 von 4 / 2), Kreis (5 / 1 von 2), Baker (1), Klein (3 / – / 1)

Viertel: 20:28 / 23:16 / 27:16 / 31:11

Dreier Gotha: 12 von 28 (43 %) Dreier Skyliners: 4 von 13 (31 %)

Freiwürfe Gotha: 23 von 28 (82 %) Freiwürfe Skyliners: 23 von 27 (85 %)

Rebounds Gotha: 27 (20 Defense / 7 Offense) Rebounds Skyliners: 26 (22 / 4)

Foto: Im Vordergrund Sebastian Rauch (li.) und BiG-Präsident Dirk Kollmar