Siege der Herren gegen Niederlande und der Damen gegen Spanien und Türkei

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Am Tag vier der Europameisterschaften in Israel haben beide deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaften Kurs in Richtung Playoffs eingeschlagen. Herren- wie Damenauswahl stehen bereits vorzeitig im Viertel- bzw. Halbfinale der EM in Nazareth. Dabei bezwungen die deutschen Herren in einem wahren Krimi die Niederlande, während die DRS-Damen mit Erfolgen über Spanien und die Türkei dieses Ticket buchten.

Damen: Spanien – Deutschland 30:71 (10:13/21:27/25:49)

Nach einem ausgeglichenen Start über 8:10 (4.) entwickelte sich bis zum 23:21 (18.) kurz vor der Pause ein ausgeglichenes Duell, bei dem die deutschen Damen bewusst mit ihren Kräften haushalteten. Erst kurz vor dem Seitenwechsel zog der Europameister in Tempo und Aggressivität an und enteilte über 42:23 (26.) und 59:26 (36.) gegen ein nun überfordertes Team von der iberischen Halbinsel Punkt für Punkt. Insbesondere in der Lufthoheit (23:45 Rebounds) konnte die Mannschaft von Trainer Jose Miguel Lopez dem Titelverteidiger nicht das Wasser reichen und war letztendlich auf verlorenem Posten. Bundestrainer Glinicki nutzte die Partie um allen Spielerinnen genügend Einsatzzeit zu geben.

Spanien: Victoria Alonso Vilarino (9), Sonia Ruiz Cribano (8), Esther Torres (8), Almudena Montiel Cortijo (4), Lucia Soria (1), Sandra Alvarado Manzano, Lidia Campsolines, Judith Nunez Milan, Jimena Nunez Rey, Lourdes Ortega Rico, Natalia Trascastro (n.e.).

Deutschland: Gesche Schünemann (RSV Lahn-Dill, 19/2 Dreier), Mareike Adermann (University of Wisconsin/USA, 15), Edina Müller (Hamburger SV, 12), Heike Friedrich (Mainhatten Skywheelers, 8), Marina Mohnen (Köln 99ers, 5), Johanna Welin (USC München, 4), Nadine Bahr (Hamburger SV, 2), Annabel Breuer (Ulmer Sabres,2 ), Maya Lindholm (Hamburger SV, 2), Annika Zeyen (University of Alabama/USA, 2), Britt Dillmann (RSV Lahn-Dill), Maria Kühn (Mainhatten Skywheelers).

Herren: Niederlande – Deutschland  60:61 (15:21/33:33/47:50)

Das Duell der Nachbarländer wurde in der Gan Ner Arena zu einem wahren Krimi, bei dem sich in der Schlussphase die Ereignisse förmlich überschlugen: Erst musste Dirk Passiwan mit seinem fünften Foul (33.) das Parkett räumen, dann baute Deutschland die 54:52-Führung trotz des herben Verlustes des Topscorers auf 59:54 (37.) aus, ehe die Mannschaft von Bundestrainer Nicolai Zeltinger elf Sekunden vor der Schlusssirene doch noch mit 59:60 auf die Verliererstraße zu geraten schien. Doch weitere sechs Sekunden später war es Thomas Gundert, der mit seinen ersten beiden Punkte der Partie seine Mannschaft wieder in Front brachte, ehe im direkten Gegenzug Routinier Dirk Köhler seinen Gegenüber Mustafa Jebari zu einem Offensivfoul zwang und grenzenloser Jubel auf der deutschen Bank ausbrach. „Ich habe meiner Mannschaft seit Wochen trotz der überragenden Leistung von Dirk immer wieder gesagt, dass wir nur als kollektiv gewinnen können, dies hat sie heute eindrucksvoll umgesetzt“, so Zeltinger glücklich. Damit ist Deutschland als erstes Team der Gruppe A für das Viertelfinale qualifiziert, doch auf welchem Platz man nach dem morgigen letzten Spieltag der Vorrunde gegen Vize-Weltmeister Frankreich landen wird, steht bei der Ausgeglichenheit der Teams noch in den Sternen.

Niederlande:  Koen Jansen (25), Mustafa Korkmaz (Köln 99ers, 16/2), Paul Toes (7), Anton de Rooy (4), Walter Groen (2), Mustafa Jebari (2), Robin Poggenwisch (2), Edwin Schalkx (2), Bert Freriks, Frank de Goede,Marc de Hond, Marc van der Kuilen.

Deutschland: Dirk Passiwan (IMMOVESTA Dolphins Trier, 35/3), André Bienek (University of Wisconsin/USA, 7), Thomas Böhme (RSV Lahn-Dill, 6), Jan Haller (RSV Lahn-Dill, 4), Dirk Köhler (RSV Lahn-Dill, 4), Thomas Gundert (RSV Lahn-Dill, 2), Sebastian Wolk (Mainhatten Skywheelers, 1), Thomas Becker (Köln 99ers), Matthias Heimbach (Jena Caputs), Björn Lohmann (Köln 99ers), Andreas Kress (Mainhatten Skywheelers, n.e.), Sebastian Magenheim (USC München, n.e.).

Damen:  Türkei – Deutschland  26:58 (8:21/16:32/18:48)

Die deutschen Damen haben ihre vor der EM zeitweise vermisste Form wiedergefunden und zogen nach den ersten drei Erfolgen auch gegen Außenseiter Türkei sicher ihre Runden. Bundestrainer Glinicki brachte gegen die Türkinnen alle Spieler zum Einsatz, gab den vermeintlichen Reservistinnen ihre verdienten Einsatzzeiten und schonte gelichzeitig in einem langen Turnier die Kräfte seiner Schlüsselspielerinnen. Dabei setzte seine Mannschaft beim 10:2 (4.) ein frühes Zeichen, ehe die Kontrahentinnen besser ins Spiel fanden. Über 25:12 (12.) und 46:16 (25.) kam jedoch nie ein Zweifel über die fahrerische wie spielerische Überlegenheit des Team Germany als Titelverteidiger auf, dass erst in der Schlussphase der Türkei eine leichte Ergebniskosmetik gestattete. Am Dienstag trifft die Mannschaft nun auf Gastgeber Israel. Das Spiel um 16:45 Uhr Ortszeit (15:45 Uhr MESZ) wird live im israelischen Sportsender „Sport 5“ via Satellit übertragen.

Türkei: Naciye Cakir (12), Seda Kinali (6), Firdes Ceylan (4), Aliye Kocasoy (4), Bas Cagla, Songul Celik, Selvihan Gur, Seyran Orman Kurt, Hatice Sural, Narin Uluc (n.e.), Hava Aydin (n.e.),

Deutschland: Marina Mohnen (14), Mareike Adermann (12), Annika Zeyen (7), Heike Friedrich (6), Annabel Breuer (4), Maya Lindholm (4), Edina Müller (4), Gesche Schünemann (4), Nadine Bahr (2), Britt Dillmann (1), Maria Kühn, Johanna Welin.